Auch drei Tage nach dem Flammen-Inferno in Braunschweig herrscht am Ort des Geschehens das blanke Chaos.
Zwar sind die Aufräumarbeiten am und um den Brandort in Braunschweig angelaufen, aber so wie vorher ist hier nichts mehr.
Braunschweigerin schildert bange Momente
Auch nicht beim Team des Fitnessstudios „Injoy Lady Braunschweig“. Das Fitnessstudio liegt direkt neben dem Ort, der am Dienstag zur Flammen-Hölle wurde. News38 erwischt Kursleiterin Nadine Breitenbach am Freitag (19. April) beim Putzen und Aufräumen – wenig überraschend. Denn das ist momentan die Hauptaufgabe fürs „Lady“-Team. An Fitness ist aktuell nicht mehr zu denken. Das Erlebte müssen Nadine, ihre Kolleginnen und Kundinnen erstmal verarbeiten. Im Interview mit News38 schildert Nadine die Szenen.
„Als wir die ersten Feuerwehrautos gesehen haben, dachten wir eher an einen kleineren Brand oder Unfall. Dann hat es aber plötzlich geknallt. Es gab auch eine kleine Erschütterung. Aber selbst da dachte ich noch, dass vielleicht grad jemandem eine große Hantel aus der Hand gefallen ist oder so – wobei der Knall zu laut war. Und dann hieß es auch direkt ‚Guck mal, da hinten brennt es!‘ Von vorne hatte man es gar nicht so wahrgenommen, aber auf der Terrasse umso mehr“, sagt Nadine.
+++ Großbrand in Braunschweig: Alle Entwicklungen im Newsblog +++
Danach sei alles relativ schnell und ruhig abgelaufen: Alle Frauen seien aus dem Fitnessstudio rausgegangen und hätten sich in Sicherheit gebracht. „Ich hatte eigentlich die ganze Zeit das Gefühl, dass die Lage im Griff war. Ich wusste aber auch nicht, dass da hinten so eine Firma mit so einem riesigen Gastank ist. Dann hätte sich das Ganze sicher etwas anders angefühlt“, sagt die Fitness-Trainerin.
Braunschweig: „Oh, mein Gott!“
Sie und ihre Kolleginnen seien als Letzte aus dem Studio gegangen. Dann sei auch ihr etwas anders geworden: „Als wir raus sind und ich um die Ecke geguckt habe, habe ich nur noch gedacht ‚Oh, mein Gott, jetzt aber weg hier!‘. Der Brandgeruch war heftig. Genau wie die dicke schwarze Rauchwolke. Dann habe ich nur noch gehofft, dass wirklich alle Frauen raus sind und auch sonst niemandem etwas Schlimmes passiert – und, dass unser kleines Studio das Ganze übersteht. Das ist wie mein zweites Zuhause.“
„Wenn man jetzt rausguckt, sieht das aus wie im Krieg.“
Nadine, Fitnesstrainerin aus Braunschweig
Sie habe bis Mittwochmorgen gebangt. „Man hat einfach nur gehofft und gezittert. Das war schon emotional.“ Als dann aber langsam klar wurde, dass zumindest niemand aus dem Fitnessstudio verletzt und auch das „Lady“-Gebäude selbst – fast wie ein Wunder – gar nicht so schlimm beschädigt wurde, sei etwas Druck abgefallen: „Uns ist nur der Popo angekokelt, sozusagen. Also, den hinteren Bereich des Studios hat es erwischt“, sagt Nadine. Die Terrasse und der Zaun seien hin. Und auch das Löschwasser auf dem Dach seien derzeit ein Problem. „Aber wir hatten wirklich Glück im Unglück. Ich dachte wirklich, hier brennt alles ab. Das waren ja nur ein paar Meter. Und wenn man jetzt rausguckt, sieht das aus wie im Krieg. Alles ist abgebrannt, überall stehen ausgebrannte Autos und so. Echt heftig!“ >> Diese Bilder zeigen das verheerende Ausmaß!
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An Sport ist im „Injoy Lady Braunschweig“ an der Helmstedter Straße noch nicht wieder zu denken. Das Team hofft aber, Ende April wieder durchstarten zu können. Bis dahin soll es eventuell Outdoor-Angebote geben.