Ein verheerender Großbrand im Industriegebiet Schöppenstedter Turm hat am Dienstag (16. April) die Region in Atem gehalten. Teile der Bevölkerung wurden zeitweise evakuiert – nicht nur für sie, sondern auch für die Einsatzkräfte bestand Lebensgefahr. Nahezu für die ganze Region galt eine eindringliche Gefahren-Warnung.
Am Freitag gab es endlich Entwarnung. Alles rund um die aktuelle Lage zum Brand im Industriegebiet Schöppenstedter Turm in Braunschweig liest du in unserem Newsblog.
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Freitag, 19. April
16.11 Uhr: Drei Tage müssen reichen
Die Feuerwehr Braunschweig meldet: „Unser Einsatz ist nach mehr als 72 Stunden beendet.“ Man habe alle Einsatzkräfte abgezogen und die Einsatzstelle an die Polizei übergeben. Es bestehe keine Brandgefahr mehr. „Dieses Feuer war bislang das Größte und mit Abstand Gefährlichste, was es in Braunschweig gab!“ Und weiter: „Wir arbeiten diesen Einsatz in den nächsten Tagen auf und verschaffen uns dann einen Überblick über die einzelnen Zahlen und Daten.“
11.45 Uhr: Fitnessstudio entgeht knapp der Flammen-Hölle
Eine Fitnesstrainerin hat den Großbrand in Braunschweig hautnah mitbekommen. HIER schildert sie die unwirklichen Szenen.
Donnerstag, 18. April
22.06 Uhr: Spray-Boss äußert sich erstmals
Jetzt spricht der betroffene Geschäftsführer des Sprayentwicklers und -abfüllers Aerosol Service GmbH! „Das Wichtigste ist, dass alle Mitarbeiter rausgekommen sind und dass weder Anwohner noch Feuerwehrleute schwer verletzt wurden. Darüber bin ich sehr froh“, sagt er der „Braunschweiger Zeitung“. Er bedanke sich bei der Feuerwehr – und wolle derzeit nichts weiter sagen.
12.43 Uhr: Gas wird kontrolliert abgebrannt – Meterhohe Flamme erwartet
Auf dem betroffenen Firmengelände am Schöppenstedter Turm soll in den nächsten Stunden ab 12.30 Uhr eine mehrere Meter hohe Gasflamme zu sehen sein. Sie rührt laut Angaben der Stadt daher, dass ein Rest von etwa eineinhalb Tonnen Gas, der sich in einem beschädigten Tanklastwagen auf dem Gelände befindet, kontrolliert abgebrannt werden muss. Eine Fachfirma baut dazu eine mobile Fackel auf. Von der Flamme geht keinerlei Gefahr für die Bevölkerung aus. Eine Rauchentwicklung wird es nicht geben. Die Feuerwehr bittet, von Anrufen in der Notrufzentrale abzusehen.
8.50 Uhr: Innenministerin bedankt sich bei Einsatzkräften
Auch am späten Mittwochabend war der Einsatz noch nicht beendet. Die Feuerwehr Braunschweig informierte bei Instagram darüber, dass ein mögliches Einsatzende für den heutigen Donnerstag geplant ist. Über Nacht gab es weiterhin eine Brandsicherheitswache.
Indes bedankte sich Niedersachsens Innenministerin via Videobotschaft bei Instagram bei allen Einsatzkräften. Es sei „sicherlich kein einfacher Einsatz“ gewesen, betont so. Die Lage in Braunschweig, so die Innenministerin, sei „gefährlich und hochdynamisch“ gewesen. „Was wären wir ohne unsere Feuerwehren und unsere weiteren Hilfsorganisationen?“
Mittwoch, 17. April
21.01 Uhr: Feuerwehr weiterhin im Einsatz
Auch weiterhin gibt es immer noch einige Brandstellen auf dem Firmengelände, wie die Feuerwehr Braunschweig via Instagram mitteilt. Besonders problematisch stelle sich ein Lkw mit zwei Druckkammern dar. Eine Brandsicherheitswache mit einem Führungsdienst Braunschweig bleibt auch in der Nacht auf Donnerstag vor Ort.
20.20 Uhr: Lokal-Betreiber schildert Szenen nach Evakuierung
Betreiber Mohammad Suliman Salim und seine Familie waren in ihrem Restaurant „Safran“ direkt neben der Chemiefirma, als das Feuer ausbrach. Anfangs war er noch gelassen. Dann kam aber ein Anruf von seiner Schwester. „Sie meinte zu mir, es sei ernst. Wir werden jetzt hier alle evakuiert“, schildert der Restaurantbesitzer seine Erinnerungen im Interview mit News38. Wie er das dramatische Geschehen rund um den Großbrand erlebt hat, liest du >>HIER<< bei uns.
18.44 Uhr: Greenpeace nimmt Wasserproben
Das Greenpeace-Team aus Hamburg will Wasserproben aus den Flüssen Wabe und Mittelriede nehmen, wie die „Braunschweiger Zeitung“ schreibt. Die Proben werden analysiert und die Ergebnisse dann veröffentlicht.
Zudem schreibt die „Braunschweiger Zeitung“, dass die Mitarbeiter der Firmen an der Helmstedter Straße und auch einige Anwohner in den jeweiligen Gebieten immerhin zeitweise in ihre Häuser und die Firmen zurückkehren.
14.33 Uhr: Sachsen-Anhalt gibt Entwarnung
Nach dem Großbrand in einem Industriegebiet in Braunschweig hat das Lagezentrum des Innenministeriums Sachsen-Anhalt die Warnung für Teile Sachsen-Anhalts inzwischen aufgehoben.
Am Mittwochmittag folgte die Entwarnung des Lagezentrums, nachdem zuvor die Landkreise Harz, Börde und Mansfeld-Südharz wegen der Ausbreitung der Rauchwolke gewarnt worden waren. Nach ersten Erkenntnissen könne es zur Freisetzung von Chemikalien gekommen sein, teilte das Innenministerium mit. Bislang sei der Austritt von Aceton festgestellt worden.
14.18 Uhr: Nina-App gibt Entwarnung
Gute Nachrichten: Laut Nina-App gibt es Entwarnung für das Gewerbegebiet Schöppenstedter Turm, Klein Schöppenstedt, Braunschweig Süd-Ost, Sickte und Schöppenstedt!
14.02 Uhr: Einige Gaffer auf Irrwegen
Der Großbrand hat gestern für zahlreiche Sperrungen gesorgt. Doch so manch ein Autofahrer wollte doch näher dran als erlaubt. Die Polizei hat gegenüber New38 über die Situation gesprochen. Mehr Infos hier >>>
10.40 Uhr: Bilder zeigen erstes Ausmaß des Feuers
Die ganze Nacht über haben die Einsatzkräfte gegen das Feuer im Industriegebiet gekämpft – und noch ist kein Ende in Sicht. Erste Fotos zeigen, wie schlimm es das Gelände getroffen hat. Einen Einblick bekommst du hier >>> oder aber auf unserem Instagram-Kanal: HIER entlang.
9.19 Uhr: Lagezentrum in Sachsen-Anhalt mit Warnung
Das Lagezentrum des Innenministeriums Sachsen-Anhalt warnt weiter vor der Ausbreitung der Rauchwolke. Betroffen sind nach Angaben des Lagezentrums die Landkreise Harz, Börde und Mansfeld-Südharz. Nach ersten Erkenntnissen könne es zur Freisetzung von Chemikalien gekommen sein, teilte das Innenministerium mit. Bislang sei der Austritt von Aceton festgestellt worden.
8.48 Uhr: Mehrere Verletzte bei Einsatz
Bei dem Einsatz wurden mehr Einsatzkräfte verletzt als zunächst angenommen. Demnach haben sich zwei Feuerwehrleute und drei Polizisten verletzt. Zwei der Polizisten haben sich nach Angaben der Polizei gegenüber News38 Rauchgasvergiftungen zugezogen, ein dritter Beamter hat sich bei Absperrmaßnahmen die Hand gebrochen.
Die Löscharbeiten dauern nach Angaben der Polizei auch am Mittwochmorgen noch an.
6.33 Uhr: Nina mit neuer Warnmeldung
Die Löscharbeiten im Brandgebiet dauern weiter an. Zahlreiche Einsatzkräfte aus der ganzen Region und darüber hinaus arbeiten Hand in Hand, um das Feuer zu löschen. Laut der WarnApp Nina hat sich der Radius der Gebiete, die von einer Gefahrenmeldung betroffen sind, mittlerweile verkleinert. Demnach müssen vor allem jene weiterhin mit Geruchsbelästigungen durch den Brandrauch zurechtkommen, die im Bereich Klein Schöppenstedt unterwegs sind.
Hier gilt weiterhin: Wenn möglich, das betroffene Gebiet meiden oder weiträumig umfahren. Fenster und Türen geschlossen halten, Lüftungen und Klimaanlagen abschalten.
6.14 Uhr: Sperrungen dauern an
Nach Informationen der Verkehrsmanagement-Zentrale dauert die Sperrung der Straßen K140 und K11 an. Es betrifft den Bereich zwischen Ausfahrt A39, Sickte und Braunschweig. Dort sind die Fahrbahnen in beide Richtungen gesperrt. Wer sich auskennt, soll das Gebiet nach wie vor weiträumig umfahren.
Dienstag, 16. April
21.04 Uhr: Löscharbeiten werden ganze Nacht andauern
Die Einsatzkräfte der verschiedenen Feuerwehren in der Region sind teilweise seit den Mittagsstunden im Einsatz. „Gegen 20 Uhr werden teilweise Einsatzkräfte durch frische ersetzt“, schreibt die Feuerwehr Braunschweig auf Instagram. Denn die Löscharbeiten werden noch die ganze Nacht andauern. Derzeit nehmen die Rettungskräfte an 17 Messtellen Proben, um die Gefährdung zu beurteilen.
Das Technische Hilfswerk Braunschweig ist mit Bagger und Radlader zur Unterstützung angerückt. Auch wenn der Großteil des Brandes gelöscht wurde, steigen immer noch dunkle Rauchschwaden auf. Mehrere Gebäude sind nur noch Schutt und Asche. Von etlichen Autos, die sich ebenfalls auf dem Gelände befanden, ist nicht mehr viel zu erkennen.
Weiterhin berichtet die Feuerwehr Braunschweig, dass an den 17 Messtationen die Umgebungsluft kotrolliert werde. Es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung.
19.48 Uhr: Ein Gebäude brennt noch – weitere Häuser total zerstört
Die Feuerwehr Braunschweig hat auf dem Gelände im Gewerbegebiet weiterhin alle Hände voll zu tun. Die Nachlöscharbeiten an mehreren Brandherden laufen noch, wie die Feuerwehr Braunschweig via Instagram mitteilt. Ein Gebäude stehe zudem weiterhin in Flammen. Am Hauptgebäude versucht die Drehleiter von außen zu löschen, denn das Haus könne nicht betreten werden. Weitere Gebäude wurden durch das Feuer komplett zerstört.
18.27 Uhr: Stadt Braunschweig mit dringendem Appell
Der Brand im Gewerbegebiet zieht weiterhin weite Kreise. Jetzt wendet sich die Stadt Braunschweig an die Bevölkerung – und das mit einem dringenden Appell. Andernfalls kann es schlimme Folgen für Mensch und Tier haben:
„Aufgrund des Brandes am Schöppenstedter Turm gelangt Löschwasser mit Brandrückständen in Wabe und Mittelriede. Die Stadt Braunschweig warnt deshalb davor, diese Flüsse zu betreten, das Wasser zum Bewässern zu nutzen oder gar zu trinken. Auch Tiere wie etwa Hunde sollten von den Gewässern ferngehalten werden“, schreibt die Stadt in einer Mittelung.
17.29 Uhr: Weiterhin Verkehrschaos in der Region
Der Brand und die Rauchschwaden haben weiterhin weitreichende Folgen für die Autofahrer in der gesamten Region 38. Wie eine Reporterin vor Ort berichtet, kontrolliere die Polizei bei Hordorf (Cremlingen) jeden Autofahrer, wer wohin fahre. „Hier ist wirklich ein unfassbarer Stau“, kommentiert unsere Reporterin die Lage.
Auch auf der A39 Wolfsburg Richtung Braunschweig staut es sich auf rund 3 Kilometern zwischen Cremlingen und Braunschweig-Rautheim, wie auf der Internetseite der Verkehrs-Management-Zentrale hervorgeht. Die entgegengesetzte Fahrtrichtung ist komplett gesperrt.
Die K140 und K11 zwischen Klein Schöppenstedt und Braunschweig ist weiterhin in beide Richtungen gesperrt. Ebenso die Ebertallee zwischen Riddagshausen und Schöppenstedter Turm. Ortskundige Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.
16.15 Uhr: Lage bleibt weiter angespannt
Die Feuerwehr versucht mit Drohnenaufnahmen ein genaueres Bild über die Lage zu bekommen. Aktuell bestehen laut Einsatzleiter Christian Lengele zwar keine direkten Gefahrenpotenziale, eine Entwarnung können die Einsatzkräfte aber trotzdem noch nicht geben. Die Feuerwehr ist zurzeit mit einer reduzierten Anzahl von Einsatzkräften vor Ort und versucht wieder, das Feuer zu löschen.
Die erste Explosion gab es an einer Produktionsmaschine. Danach folgten mehrere kleine Explosionen mit unterschiedlichen Ausmaßen, die auch in der direkten Umgebung zu hören waren. Sie wurden ausgelöst von Spraydosen und Gasflaschen in verschiedenen Größen, berichtet Christian Lengele.
Die Einsatzkräfte werden wohl noch bis Mittwoch (16. April) vor Ort sein. „Aufgrund der starken Rauchentwicklung und Brandausbreitung und weil solche Großbrände relativ selten sind liegen uns wenig Erfahrungswerte vor“, heißt es von der Braunschweiger Feuerwehr weiter. Bis der Brand gelöscht werden kann, wird es aber noch länger dauern.
16.14 Uhr: Evakuierung abgeschlossen
13.45 Uhr wurden Personen im Umkreis von einem Kilometer evakuiert. Das betraf Beschäftigte der Firma, weitere Gewerbe und ein Restaurant. Weitere Wohnungen in großer Anzahl mussten laut Einsatzleitung nicht evakuiert werden.
14.50 Uhr: Anzahl der Verletzten steigt
Mehrere Gebäudeteile stehen auf dem Produktionsgelände in Braunschweig in Flammen. Wie „aktuell24“ berichtet, spricht die Feuerwehr von Explosionen mit Feuerbällen von mehr als 30 Metern Durchmesser. Für die Bevölkerung wurde eine Warnung über diverse Apps ausgesteuert, denn nicht nur die giftigen Gase der Rauchwolke stellen eine Gefahr dar, sondern auch ein 29.000 Liter fassender Gastank droht zu explodieren.
Der Pressesprecher der Feuerwehr teilte gegenüber „aktuell24“ mit, dass die Anzahl der Verletzten gestiegen sei. Ein weiterer Feuerwehrmann und ein Polizeibeamte trugen ebenfalls Verletzungen davon.
Die Feuerwehr könne keine Löscharbeiten durchführen und müsse sich aufgrund der Lage zurückziehen.
14.26 Uhr: Explosion! Lebensgefahr besteht
Da der Großbrand eine Firma für Aerosole und Spray-Produkte ereilt hat, besteht in naher Umgebung Lebensgefahr! Es soll bereits eine Explosion gegeben haben, Augen- und Ohrenzeugen berichten von lauten Knall-Geräuschen aus Richtung des Brandherdes.
Bestätigt sind diese bislang nicht, doch es ist höchste Vorsicht geboten! Wie du dich bei chemischen Brandgasen in der Luft verhalten solltest, liest du weiter unten.
13.45 Uhr: Anwohner werden evakuiert
Der Katastrophenschutz des Bundes warnt wegen einer Explosionsgefahr. Anwohner im Umkreis von einem Kilometer des betroffenen Gebiets rund um das Gewerbegebiet um den Schöppenstedter Turm werden evakuiert.
13.00 Uhr: Feuerwehrmann verletzt
Für Rettungsdienst und Feuerwehr wurde Großalarm ausgelöst.
Vier Drehleitern befinden sich im Löscheinsatz. Darüber hinaus wurde ein Feuerwehrmann bereits verletzt.
12.15 Uhr: Straßensperren!
Das Gebiet rund um den Schöppenstdter Turm ist weiträumig abgesperrt. Die Rauchsäule ist schon aus mehreren Kilometern Entfernung von der Autobahn aus zu sehen.
A39: Sperrung zwischen den AS BS-Rautheim und Cremlingen wegen Rauchgasen, die B1 ist zwischen Schöppenstedt und Erzberg gesperrt.
Beide Kreisel an der AS Sickte sind gesperrt.
Buslinien sind derzeit eingestellt oder werden umgeleitet.
12.39 Uhr: Warnungen an die Bevölkerung
Über die Warnapp-Nina warnt die Regionalleitstelle gilt für die Bevölkerung in Klein Schöppenstedt in Wolfenbüttel und Braunschweig Süd-Ost. Denn Gefahren durch entstehende Brand-Gase sind keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen.
Brand-Gase können die Gesundheit akut bedrohen – und sie sind kaum zu kontrollieren. Die Gase könne schwere Verletzungen hervorrufen oder sogar zum Tod führen. Denn sie enthalten zahlreiche Atemgifte. Je weniger Sauerstoff bei der Verbrennung vorhanden ist, desto höher ist die Gaskonzentration.
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Braunschweig: Das musst du beachten
Obwohl die Gefahr für die Region Braunschweig aktuell noch als gering eingeschätzt wird, solltest du unbedingt folgende Verhaltensregeln beachten:
- Meide das betroffene Gebiet, umfahre es weiträumig
- Halte Fenster und Türen geschlossen
- Lüftungen und Klima-Anlagen abschalten
- Warnhinweise im Auge behalten