Diese unfassbare Tat in Peine hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.
Jetzt spricht das junge Armbrust-Opfer aus Peine!
Peine: Armbrust-Opfer schildert Attacke
Der 17. Juni hat im Leben von Juan vieles verändert. Er war es, der von einem Pfeil aus der Armbrust eines mutmaßlichen Neonazis brutal niedergestreckt wurde. Am Bahnhof. Am helllichten Tag.
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Der 22-jährige Jeside sagt der „Bild“, dass er plötzlich einen heftigen Schlag im Rücken gespürt habe: „Sofort durchfuhr mich ein schrecklicher Schmerz, wie ich ihn noch nie erlebt hatte.“ Danach habe ihn der Schütze weiter verfolgt und wortlos auf seinen Kopf gezielt. „Dass er nichts sagte, hat mir noch viel mehr Todesangst gemacht.“
Peine: „Der will mich umbringen!“
Der Täter habe ihm vermittelt, dass er sowieso keine Chance habe. „Es war der Horror, ich hatte solche Angst. Besonders weil ich da sah, dass er in einer Tasche am Bein noch mehrere Pfeile hatte, dazu einen Gürtel mit Machete und noch irgendwelchen anderen Waffen.“
Juan sagt, dass der Schmerz immer heftiger wurde. Die Pfeilspitze habe sich durch seine Bewegungen umso tiefer in seinen Rücken gebohrt. Er habe eine Verkäuferin in einem Ticket-Shop angefleht, sie solle die Polizei rufen. „Der will mich umbringen!“ – geholfen habe ihm die Frau aber nicht, sagt Juan. Er habe sich selbst hinterm Tresen in Sicherheit gebracht und einen Notruf abgesetzt.
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Die Polizei war schnell da. Die Beamten konnten den Verdächtigen noch vor Ort festnehmen. Er sitzt seitdem in U-Haft.
Juan wurde erfolgreich operiert. Wenn ihn der Pfeil zwei Zentimeter weiter getroffen hätte, wäre er querschnittsgelähmt gewesen, hätten ihm die Ärzte gesagt. Während die körperlichen Folgen langsam verschwinden, bleiben die Erinnerungen im Kopf. Er habe seit dem Attentat Albträume, sagt Juan der „Bild“. „Gerade nachts kommt die Angst. Und wenn ich draußen rumlaufe, muss ich mich ständig umdrehen, ich habe immer Angst, dass mich wieder einer von hinten attackiert.“
Peiner Opfer bekommt Hilfe
Seine Familie helfe ihm derzeit sehr, so Juan. „Dieser Neonazi hat sich das falsche Opfer ausgesucht. Unsere Familie stammt zwar aus Syrien, aber wir sind Christen und Juan ist hier in Peine geboren. Er ist deutscher als so mancher Deutscher“, stellt sein Bruder Lasgrin klar.
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Der mutmaßliche Schütze soll die Tat inzwischen gestanden haben. Der 29-Jährige behauptet, er habe psychische Probleme. Unter anderem, weil er bei der Tat ein T-Shirt einer Neonazi-Band trug, gehen die Peiner Ermittler von einem fremdenfeindlichen Motiv aus. Der Opfer-Anwalt fordert eine Anklage wegen versuchten Mordes: „Juan hatte überhaupt keine Chance, sich zu wehren“, sagt er zur „Bild“.