Tüftler aufpegasst! VW hat jetzt ein Betriebsgeheimnis gelüftet, das dich interessieren könnte.
Denn lange wurde gerätselt, wie eine bestimmte Sache in einem VW Auto funktionieren kann. Worum es geht, erfährst du hier.
VW lüftet ein lange gehütetes Geheimnis
1976 ist er das erste Mal gebaut worden: Der VW Golf. Und dabei ist immer wieder an der Motorleistung gebastelt worden. Bei dem Golf R „20 Years“ haben die Ingenieure die Leistung allerdings auf die Spitze getrieben. Ganze 333 Pferdestärken stecken in dem Volkswagen, wie „Motor1“ schreibt.
Stellt sich die Frage: Wie funktioniert das bei einem Kompaktwagen? Die Autobauer des Volkswagen R-Teams haben in einem Video jetzt das Geheimnis gelüftet und gezeigt, wie die PS unter die Haube kommen.
VW-Team bastelt an R-Motor und kommt auf 333 PS
Dabei haben die Ingenieure an der Ansaug- und Auspuffanlage geschraubt. An der Einlassseite sitzt die Drosselklappe eines Motors – und die steuert, wie viel Luft in den Brennraum kommt. Wenn du jetzt also in deinem Auto sitzt und aufs Gas gehst, öffnet sich die Drosselklappe und wenn du das Gaspedal wieder loslässt, schließt sie sich.
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Das ist VW:
- Die Volkswagen AG wurde 1937 gegründet
- Zum Konzern gehören auch die Marken Audi, Seat, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini und Porsche
- 2018 fertigten die Wolfsburger rund 40 Modelle unter dem Namen Volkswagen
- Im Jahr 2019 waren rund 22 Prozent aller Neuzulassungen Autos von VW
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Dabei gibt es normalerweise einen ganz bestimmten Effekt: Die Luft geht vom Turbolader durch den Ladeluftkühler und staut sich vor der geschlossenen Drosselklappe. Dadurch entsteht zwischen Drosselklappe und Brennraum bzw. Einlassventilen ein Unterdruck. Denn der Motor zieht immer noch ein bisschen Luft an. Wenn du jetzt wieder losfahren willst, dauert es erst mal wieder, bis neue Luft nachkommt.
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Was haben die VW-Ingenieure verändert?
Beim R-Motor „20 Years“ haben die Ingenieure die Drosselklappe so verändert, dass sie auch während du vom Gas gehst, leicht geöffnet bleibt. Dadurch staut sich die Luft nicht mehr vor der Drosselklappe, sondern direkt an den Einlassventilen. Und somit steht die Luft, wenn du aufs Gas gehst, wieder sofort zur Verfügung. Oder kurz gesagt: Die Arbeitswege wurden verkürzt, um ein direktes Ansprechverhalten vom Motor zu bekommen. Dadurch kannst du schneller Leistung abrufen.
An der Auslassseite ist auch noch rumgebastelt worden: Die Ingenieure haben hier einiges am Turbolader verändert. Und zwar an der Wastegate-Steuerung. Die regelt, wie viel Abgasmasse den Turbolader antreibt. Wenn man also nicht die volle Leistung braucht, also den Turbolader auf Anschlag, dann bleibt das Wastegate geöffnet und das Abgas kann am Turbolader vorbei. Das hat aber auch den Effekt, dass der Turbolader ziemlich schnell ausläuft. Und wenn du wieder Leistung willst, wird das Wastegate geschlossen und der Turbolader muss aus dem Drehzahlkeller wieder hochgefahren werden – und das dauert.
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Bei dem R-Motor haben sich die Ingenieure also wieder etwas einfallen lassen, um die Leistung ohne Umwege abrufbar zu machen. Der Motor im Golf R „20 Years“ kommt direkt auf die Drehzahl und so bekommst du sofort die volle Leistung.
Falls du es jetzt nicht mehr abwarten kannst und den Golf kaufen möchtest, musst du tief in die Tasche greifen und schnell sein: Die Kosten sollen bei fast 60.000 Euro liegen – nur ein Jahr lang soll der R „20 Years“ produziert werden. (jko)
Die Gerüchteküche bei VW brodelt. Offenbar plant der neue Chef Oliver Blume große Veränderungen im Konzern (hier erfährst du mehr dazu).