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Wolfenbüttel: Frau sieht Müllcontainer – doch ein Detail gibt ihr Rätsel auf

Wolfenbüttel: Frau sieht Müllcontainer – doch ein Detail gibt ihr Rätsel auf

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Die Müllschleusen bewähren sich bei der Baugenossenschaft schon seit Jahren. Foto: Jörg Koglin

Wolfenbüttel. 

Eine Frau ist durch Wolfenbüttel spaziert und hat dabei etwas Verwunderliches entdeckt. Ein ominöses Objekt nahe Jägermeister erregte ihre Aufmerksamkeit.

In einer privaten Facebook-Gruppe für Wolfenbüttel fragt sie daher die Community, was es damit auf sich haben könnte. „Weiß jemand wofür das ist? Befindet sich gegenüber von Jägermeister“, schreibt sie über zwei Bilder, die sie dort veröffentlichte.

Wolfenbüttel: Frau entdeckt ominöses Objekt

Mit flüchtigem Blick erkennt man auf den Fotos einen silberfarbenen Container, ähnlich derer der Restmüll- oder auch Altglas-Entsorgung. Doch irgendetwas ist anders!

Auf dem Container ist eine Art Gerät montiert, dort wo man eigentlich eine große Klappe oder zumindest eine Einwurf-Luke vermutet. In der Mitte ziert das Gerät ein Piktogramm mit einer Hand, die einen Chip auf einen Punkt legt.

Links und rechts davon befinden sich zwei unterschiedlich große Klappen. Die sind jedoch verschlossen – nur Scharniere lassen erahnen, dass sie beweglich sind. Was kann das nur sein?

Wolfenbüttel: Bobby Box! DAFÜR ist sie gedacht

Die Antwort ist einfach! Denn der Container gehört zu einem Mehrfamilienhaus der Baugenossenschaft Wiederaufbau und die setzt schon seit Jahren auf dieses Produkt.

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„Das ist eine Bobby Box oder auch Müllschleuse genannt“, erklärt Vicky Köhler von der Baugenossenschaft Wiederaufbau. Und scheinbar ist das gute Teil eine kleine Revolution im Müllentsorgungs-Management.

So sei der Unterbau zwar nur ein gewöhnlicher Restmüll-Container aber das Gerät darauf mache den entscheidenden Unterschied!

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Müllschleusen für faire Abrechnung

Zunächst einmal ist der Container nur mit einem Chip zu bedienen. Diesen Chip bekommt jeder Haushalt bei Einzug in die neue Mietwohnung der Baugenossenschaft.

Fällt dann wie in jedem Haushalt mal Müll an, kann der mithilfe des Chips in der Bobby Box entsorgt werden. Aber Obacht! Dort gibt es nämlich zwei Optionen, die am Ende des Jahres noch eine wichtige Rolle spielen.

Der Schleusenkopf besitzt nämlich zwei unterschiedlich große Klappen – einmal für 10 Liter-Tüten und einmal für 20. Der Hintergrund: Hier wird der Müll gezählt!

So funktioniert die Bobby Box

„Es geht um eine verbraucherabhängige und vor allem gerechte Verteilung der Müllabfuhrkosten“, heißt es von der Baugenossenschaft. Und das funktioniert wie folgt:

Der Chip erfasst das Müllentsorgungs-Verhalten der einzelnen Haushalte. Wie oft wurde von wem die kleine Klappe, wie oft die große Klappe betätigt. Pro Haushalt rechnet die Baugenossenschaft mit einer Pauschale von 360 Litern Müll, die jährlich entsorgt würden. Liegt das tatsächliche Volumen darüber, muss der einzelne Haushalt draufbezahlen – nicht aber die Nachbarn.

So müsse der einzelne Mieter nicht mehr für den Nachbarn aufkommen, der womöglich ein „anderes Müllverhalten“ zu Tage legt, wie man selbst, erläutert Vicky Köhler weiter. „Eigentlich eine ganz faire Sache“.

So setzen sich die Nebenkosten zusammen

70 Prozent der Müllentsorgungskosten werden demnach verbraucherabhängig berechnet. Die restlichen 30 werden auf die Quadratmeter der Wohnung umgelegt. Denn leider gäbe es auch den Ein oder Anderen, der die Müllzählung zum Anlass nimmt, den eigenen Unrat vor den Container zu schmeißen anstatt hinein.

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In Braunschweig aber, vor allem in der Weststadt, habe sich das System schon seit Jahren bewährt, versichert Vicky Köhler. Dort sind bereits flächendeckend solche Müllerfassungssysteme eingeführt. (aj)