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Harz: Gefährlicher Eispanzer! Deshalb solltest du zurzeit keinesfalls zum Brocken wandern

Harz: Schneeschmelze! Gefährlicher Eispanzer auf dem Brocken

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Aktuell herrscht auf dem Brocken absolut kein einladendes Wetter. Du solltest lieber unten bleiben... Foto: Matthias Strauß

Goslar/Wernigerode. 

Auch im Harz herrschen derzeit wieder Temperaturen im Plusbereich. Schnee und Eis schmelzen langsam. Auch auf dem Brocken.

Das wiederum birgt aber neue Gefahren… Wie die Situation im Harz aktuell aussieht, erfährst du HIER!

Mittwoch, 3. Februar

11.41 Uhr: Schneeschmelze überzieht den Brocken mit gefährlichem Eispanzer

Du solltest heute keinesfalls zum Brocken wandern. Viel zu gefährlich!

Einerseits hat sich wegen des plötzlichen Tauwetters, der Schneeschmelze und des gefrierenden Regens auf dem Brocken im Harz eine dicke Eisschicht gebildet.

Das Brockenplateau heute Vormittag nicht mehr begehbar. Der Eispanzer ist mehr als fünf Zentimeter dick!

Zwar liegt die Temperatur auf Norddeutschlands höchsten Berg bei knapp drei Grad. Der Boden ist aber immer noch gefroren. Auch ein eisiger Wind mit Sturmböen von bis zu 80 km/h trägt zur gefährlichen Glatteisbildung bei.

In den nächsten Stunden wird die Schneeschmelze im Oberharz weiter zunehmen. Es ist deshalb damit zu rechnen, dass die Pegel der Flüsse weiter ansteigen. Eine akute Hochwassergefahr besteht derzeit aber nicht.

Samstag, 30. Januar

14.51 Uhr: Appelle zeigen Wirkung

In den beliebten Winterorten im Oberharz in Niedersachsen ist es trotz Neuschnees und kalter Temperaturen im Vergleich zu vorherigen Wochenenden eher ruhig zugegangen. Die Parkplätze seien zwar voll, aber es gebe keine chaotischen Zustände, sagte ein Sprecher der Polizei Goslar am Samstag mit Blick auf die Lage in Torfhaus, Oderbrück und Sonnenberg. Die Polizei sei wieder im Sondereinsatz, um die Einhaltung der Corona-Regeln zu kontrollieren. Aber nicht in der Stärke, wie an vorangegangenen Wochenenden. Bislang gebe es keine Auffälligkeiten.

Der Landkreis Goslar, der Tourismusverband Harz und die Polizei hatten in den vergangenen Wochen nach einem erhöhten Besucherandrang in der Region immer wieder appelliert, wegen der Corona-Pandemie auf Ausflüge zu verzichten. „Das hat offensichtlich geholfen“, so der Polizeisprecher.

9 Uhr: Harz stellt sich auf viele Winterausflügler ein

An diesem Wochenende stellt sich der Harz angesichts des Winterwetters erneut auf viele Schnee-Ausflügler ein. Polizei und Ordnungskräfte kündigten an, an besonders beliebten Orten im Oberharz wieder verstärkt die Einhaltung der Corona-Regeln zu kontrollieren. Der Landkreis Goslar verwies mit Blick auf die Winter- beziehungsweise Zeugnisferien darauf, dass die Vermietung von Ferienwohnungen verboten sei.

Landrat Thomas Brych (SPD) mahnte die Menschen, auf Besuche zu verzichten. „Der Lockdown hat weiterhin Bestand, es gibt keinerlei Lockerungen und die Situation ist dieselbe wie vor drei Wochen. Deshalb ergeht weiterhin unsere gemeinsame Bitte, bleiben Sie zu Hause.“ Die Frage sei, ob es ein paar wenige Stunden im Schnee wert seien, eine mitunter stundenlange Anreise, kilometerlange Staus vor Ort und eine nahezu aussichtslose Parkplatzsuche auf sich zu nehmen.

Freitag, 29. Januar

18.53 Uhr: Polizei und Kommunen bereiten sich auf Ansturm vor

Die Polizei und Kommunen im Harz richten sich auf das Zeugnisferien-Wochenende ein, an dem in früheren Jahren viele Menschen für einen Kurzurlaub in die Region kamen. Der Landkreis Goslar, die Polizei und die drei Städte Braunlage, Goslar und Clausthal-Zellerfeld appellierten an die Bevölkerung, nicht in den Harz zu kommen. Die schon an den vergangenen Wochenenden vorgenommenen Corona- und Verkehrskontrollen werden fortgesetzt.

Sie verstehe zwar den Wunsch, in die Natur zu fahren und den Schnee zu erleben, sagte die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes, Carola Schmidt. „Man muss aber auch sagen: Es ist nichts geöffnet, keine Gaststätte und keine Toilettenanlage.“ Gerade Familien mit kleinen Kindern sollten sich überlegen, in den Harz zu fahren, denn Möglichkeiten, sich aufzuwärmen oder irgendwo einzukehren, gebe es nicht. Wer unbedingt kommen wolle, solle sich unbedingt an das Abstands- und Maskengebot halten. Größere Ansammlungen sollten die Gäste vermeiden. „Der Harz ist groß genug, es müssen nicht alle über die Bundesstraße 4 nach Torfhaus fahren.“

Auf Ausflüge in den Harz solle generell verzichtet werden, so Landrat Thomas Brych (SPD). „Der Lockdown hat weiterhin Bestand, es gibt keinerlei Lockerungen und die Situation ist dieselbe wie vor drei Wochen.“

Sonntag, 24. Januar

15.25 Uhr: Lage bleibt kontrollierbar

Rund um den Brocken und Torfhaus ist es auch heute vergleichsweise ruhig geblieben.

„Bis zur Mittagszeit gab es noch mal einen stärkeren Andrang“, sagte ein Sprecher der Polizei Goslar am Nachmittag. „Im Großen und Ganzen war es recht voll – aber nicht mehr überlaufen. Der Verkehr fließt überall, die Rettungswege sind frei.“

Am Morgen hatte es neu geschneit und stellenweise Glatteis gegeben, nachdem die Temperaturen zwischenzeitlich erst gestiegen waren. Die Polizei bat die Menschen darum, trotz der relativ stabilen Lage nicht in den Harz zu kommen.

11.36 Uhr: Parkplätze sind voll

Die ersten Parkplätze sind voll, hier geht nichts mehr:

  • Oderbrück
  • Sonnenberg
  • Stieglitzecke
  • Oderteich
  • Bocksberg

Der Parkplatz Ehrenfriedhof ist laut Polizei wegen der Witterung gesperrt.

Generell warnen die Beamten: Wegen des anhaltenden Schneefalls müsse stellenweise mit Sichtbehinderungen und Glätte gerechnet werden. „Passt eure Geschwindigkeit den Witterungsbedingugen an. Fahrt vorsichtig und vorausschauend und nur mit angemessener Bereifung.“

8.45 Uhr: Parkplätze schon gut gefüllt

Die Polizei Goslar meldet schon jetzt, dass die Parkplätze erneut gut gefüllt sind. Demnach droht dem Parkplatz Oderbrück schon bald eine Auslastung von 100 Prozent. Das berichtet die Polizei bei Facebook.

Samstag, 23. Januar

13.16 Uhr: Temperaturen steigen – weniger Andrang

Wegen der steigenden Temperaturen hat sich die touristische Lage im Harz normalisiert. „Der Besucherandrang ist mächtig zurückgegangen, es ist bei weitem nicht mehr so extrem wie an den letzten Wochenenden“, sagte ein Polizeisprecher in Goslar.

Einige Parkplätze seien zu hundert Prozent belegt, es gebe aber auch noch Ausweichmöglichkeiten. „Die Temperaturen sind gestiegen, Schnee liegt nur noch in den Höhenlagen“, ergänzte er. Der Polizei seien keine großen Menschengruppen aufgefallen.

9.37 Uhr: Extrem glatte Straßen

Polizei und Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen warnen vor extrem glatten Straßen. Die Glätte-Warnung gilt für den gesamten Landkreis Goslar. >> HIER geht’s zur Warnung!

8.15 Uhr: Polizei ist vor Ort

Die Polizei Goslar bittet Autofahrer darum, die Rettungswege freizuhalten. Außerdem weisen die beamten auf das Parkverbot im Bereich der Zufahrten zu Wald- und Forststraßen hin.

Und: Die Winterfans sollten die geltende Allgemeinverfügung beachten: Im gesamten Bereich aller Ski- und Rodelhänge im Oberharz besteht täglich in der Zeit von 6 bis 21 Uhr die Verpflichtung, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.

Freitag, 22. Januar

19.55 Uhr: Landkreis Goslar will durchgreifen!

Das Wochenende steht vor der Tür – und so manch einen Schnee-Fan dürfte es in diesen Tagen wieder in den Harz ziehen. Denn nachdem das Tauwetter der letzten Tage für Entspannung im Harz gesorgt hatte, soll es jetzt wieder scheien.

Und das ruft bei so manch einem Bilder in Erinnerungen, die zu Corona-Zeiten eher problematisch sind… Der Landkreis Goslar rüstet sich jetzt fürs Wochenende. Wie“ Das verraten wir dir HIER!

Donnerstag, 21. Januar

13.38 Uhr: Bundespolizei überwacht Ausflugsstrecken in den Harz

An den vergangenen Wochenenden kam es zum Ansturm auf die Ausflugs- und Wintersportgebiete. Besonders betroffen im Schienenverkehr Richtung Harz war die Streckenverbindung Hannover-Hildesheim-Goslar-Bad Harzburg und zurück.

Die Züge waren überfüllt. Abstandsregeln wurden nicht eingehalten. Gegen die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung wurde wiederholt verstoßen. Die Zugfahrt wurde zur ausgiebigen Nahrungs- und Getränkeaufnahme genutzt. Anweisungen des Zugpersonals wurden missachtet.

Aus diesem Grund wird die Bundespolizei den Zugverkehr Richtung Harz verstärkt überwachen. Jeder Verstoß wird sofort zur Anzeige bei der Gesundheitsbehörde gebracht. Außerdem erfolgt durch die Zugbegleiter der Ausschluss von der Weiterfahrt. Bundespolizisten werden die Durchsetzung überwachen und gegebenenfalls einen Platzverweis aussprechen.

Der dringende Appell der Bundespolizei an alle Bahnreisenden: „Halten Sie sich zum Wohl aller an die geltenden Bestimmungen und unterlassen Sie, hauptsächlich an den Wochenenden, alle Vergnügungsfahrten, die zum Massentourismus führen könnten!“

11.15 Uhr: Sturmpeitsche zieht über den Harz

Ein Sturm mit über 140 km/h fegt seit dem heutigen Donnerstagmorgen über den Brocken im Harz.

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor extremen Orkanböen: „Es treten oberhalb 1000 m extreme Orkanböen mit Geschwindigkeiten zwischen 115 km/h (32m/s, 63kn, Bft 11) und 140 km/h (39m/s, 76kn, Bft 12+) aus südwestlicher Richtung auf.“ Und die Menschen scheinen die Warnung bisher ernst zu nehmen, denn das Brockenplateau war am heutigen Vormittag wie leergefegt.

Stück für Stück zieht sich auch der Himmel mit Wolken zu. Die wunderschöne Weitsicht ins Flachland verabschiedete sich gegen 10 Uhr mit einem Regenbogen.

Wanderer aus Wolfenbüttel: „Ich dachte, es haut mich von den Füßen“

Burkhardt Götze aus Wolfenbüttel genießt die Einsamkeit auf dem Brocken. Der Weg sei sehr anstrengend gewesen, „aber es hat sich gelohnt.“

„Die letzten hundert Meter bin ich rückwärts gegangen, weil ich dachte, es haut mich von den Füßen“, schildert er die extremen Wetterbedingungen. Es sei ein absolutes Erlebnis, aber Vorsicht ist auch geboten: „Auf dem Weg liegt sehr viel Totholz, es brechen auch immer mal wieder Zweige ab.“ Zusätzlich greift der Wind Eiskristalle, die an Bäumen und Dächern hängen, auf und treibt sie vor sich her. „Wenn man da eine Ladung abbekommt, ist das auch nicht ganz ohne“, erklärt Burkhardt Götze.

Mittwoch, 20. Januar

12.54 Uhr: Brockenstraße ist wieder frei

Die Räumdienste haben es geschafft! Die gestern gesperrte Brockenstraße ist wieder befahrbar. Am Morgen konnten die Arbeiter bis zum Harzgipfel vordringen – obwohl der Wind noch immer mit Orkanböen über das Brockenplateau fegt.

„Das war schon echt stürmisch. Aufgrund der Sichtverhältnisse und der meterhohen Schneeverwehungen hatten wir gestern gemeinsam mit dem Landkreis beschlossen, die Brockenstraße zu sperren. Man hat einfach nichts mehr gesehen. Es war zu gefährlich“, so Räumdienstleiter Chris Degenhardt.

Der neue Versuch startete um 4 Uhr in der Früh. Mit Erfolg! „Mit Windgeschwindigkeiten um die 100 km/h ist es zwar immer noch sehr windig, aber wir haben die Brockenstraße frei bekommen. Wir fahren noch mindestens vier Mal, damit die Zufahrt auch offen bleibt.“

Der Brockenbahnhof, die Schienen, Bahnsteige und die angrenzenden Gebäude versinken derweil immer weiter im meterhohen Schnee. Teilweise sind sie unter der weißen Pracht regelrecht begraben. Genauso wie die zahlreichen Wanderwege zum Harzgipfel.

Diese bleiben auch weiterhin gesperrt, denn die Gefahr von Schneebruch und umstürzenden Bäumen ist einfach zu groß. Für Wanderer gilt deshalb nach wie vor: „Brockenstraße benutzen.“ Chris und sein Team halten sie – so gut es geht – frei!

Montag, 19. Januar

15.35 Uhr: Brockenstraße dicht!

Ein Schneesturm mit Windgeschwindigkeiten über 110 km/h hat den Brocken im Harz abgeschnitten. Meterhohe Verwehungen haben heute zur Sperrung der Brockenstraße geführt.

Die Schranke an der einzigen Zufahrt aus Richtung Schierke bleibt vorerst unten. Auch die Wanderwege hinauf auf den Harzgipfel sind gesperrt. Unter der enormen Schneelast fallen immer wieder Bäume um. Es besteht Lebensgefahr!

12.33 Uhr: Wetter-Experten mit dringender Warnung!

Ausflüge auf dem Brocken und in den Harz sind zu Corona-Zeiten generell keine gute Idee. Jetzt warnt aber auch der Deutsche Wetterdienst noch vor orkanartigen Böen auf dem Brocken. Denn die können für Besucher verdammt gefährlich sein!

Wegen einer herannahenden Warmfront kommt es auf dem Brocken zu Windegeschwindigkeiten bis zu 115 Kilometern pro Stunde. Außerdem musst du damit rechnen, dass der Schnee zu schmelzen beginnt, weil die Warmfront natürlich auch wärmere Temperaturen mit sich bringt. Auch in den kommenden Tagen soll es der Vorhersage nach warm bleiben. Am Donnerstag sind laut Wetterdienst Temperaturen von bis zu zwölf Grad möglich. Zudem bleibe es auch in den tieferen Lagen windig. Zum Wochenende hin könnten die Temperaturen dann wieder fallen, hieß es.

(news38.de mit dpa)