Hildesheim.
Der Fall in Hildesheim hat im vergangenen Jahr hohe Wellen geschlagen. Nach einem fatalen Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim sind im Dezember drei Menschen gestorben.
Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Hildesheim Anklage gegen eine 45-jährige Angestellte des Heims erhoben. Die Vorwürfe wiegen dabei schwer.
Hildesheim: Schwere Vorwürfe gegen Pflegerin
Demnach soll die damals 44-Jährige mit einem gefälschten Impfpass zur Arbeit erschienen sein – und das Virus ins Heim geschleppt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr fahrlässige Tötung zusammen mit fahrlässiger Körperverletzung vor.
Zunächst soll sich der Sohn der Angeklagten mit Corona infiziert haben. Davon habe die Pflegerin ihren Arbeitgeber auch informiert. Weil sie aber nicht geimpft gewesen war, hätte sie gar nicht zur Arbeit erscheinen dürfen. Davon soll ihr Chef aber nichts gewusst haben können, weil die Angeklagte ihm zuvor einen gefälschten Impfpass vorgelegt habe.
Pflegerin arbeitete in Altenheim in Hildesheim unter falschen Vorgaben
Spätestens drei Tage später soll sie sich selbst angesteckt – und das Virus ins Altenheim gebracht haben. Dann sollen die Dinge ihren Lauf genommen haben. Kollegen und insgesamt elf Bewohner steckten sich mit dem Virus an. Drei davon starben in der Folge (wir berichteten). Bei mindestens einer Bewohnerin war die Coronainfektion dabei für den Tod verantwortlich. Bei den anderen beiden habe es laut der rechtsmedizinischen Untersuchung auch andere Todesursachen geben können.
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Zwischenzeitlich steckte sich auch der Lebensgefährte der 45-Jährigen mit dem Virus an und erkrankte schwer. Im Laufe der Ermittlungen wurden von allen Beteiligten PCR-Abstriche gemacht und analysiert. Das Ergebnis: Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Infektionskette zusammenhängt.
Die Angeklagte hat bisher eingeräumt, einen gefälschten Impf-Ausweis benutzt zu haben. Zu den übrigen Vorwürfen hat sie sich noch nicht geäußert. (bp)