Hannover.
Coronahinterlässt in vielen Bereichen seine Spuren. Und auch die Menschen aus Niedersachsen leiden seit knapp zwei Jahren unter den verhängten Kontaktbeschränkungen.
Doch jetzt meldet sich ein Angstforscher zu Wort. Denn er glaubt nicht, dass Corona in Niedersachsen einen irreversiblen Schaden hinterlässt – und das im sozialen Bereich.
Corona in Niedersachsen: Angstforscher ist hoffnungsfroh
Professor Borwin Bandelow ist Angstforscher. Das heißt, er beschäftigt sich ganz genau mit der menschlichen Psyche. Im Gespräch mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ) blickt er auf die bedrohten Begrüßungs-Traditionen. Denn seit knapp zwei Jahren fahren die Menschen aus Niedersachsen ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum runter. Bedeutet: Keine Umarmungen oder Küsschen mehr beim Aufeinandertreffen.
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Inzidenz-Werte der Region:
- Braunschweig: 1.382.8
- Gifhorn: 1.475,5
- Goslar: 1.489,4
- Region Hannover: 1.488,6
- Helmstedt: 1.029,3
- Peine: 1.413,4
- Salzgitter: 1.636,7
- Wolfenbüttel: 1.100,9
- Wolfsburg: 1.717,5
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Dabei träumen viele davon, endlich wieder Freunde und Familienmitglieder unbeschwert in die Arme zu nehmen. Doch noch verhindert die Angst über eine Ansteckung mit dem Corona-Virus diese alte Begrüßungstradition. Allerdings glaubt Bandelow nicht, dass das lange nach Pandemie-Ende anhalten wird. Er gehe davon aus, dass sich die Kultur wieder langsam in unseren Alltag einschleiche. Denn „der Wunsch nach mehr sozialem Miteinander wird sich Bahn brechen“, verrät der Angstforscher gegenüber der HAZ. „Da bin ich ganz hoffnungsfroh.“
Corona hinterlässt keine psychischen Schäden in Niedersachsen
Der Professor geht zudem auf das Phänomen der neuen Freundschaften während Corona ein. Gerade Ungeimpfte fühlen sich schnell von ihrem bisherigen Kreis ausgegrenzt. Dabei seien Menschen Gruppenwesen, die nach sozialer Nähe suchen. Und das führe dazu, dass sich neue Freundschaften bilden. Doch das endet nicht immer gut! „Sie nehmen eine bestimmte Meinung ein, nur um in ihrem Club zu bleiben“, so der Forscher.
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Bandelow sei sich jedoch sehr sicher, dass die Menschen in Niedersachsen nach der Corona-Pandemie wieder schnell in ihren normalen Zustand zurückkehren. „Dass gravierende psychische Schäden bleiben, glaube ich nicht“, verrät er im Gespräch mit der „HAZ“. Vielmehr blickt er jetzt schon auf den kommenden Sommer, der seiner Meinung nach von fröhlichen Partys und keinen Einschränkungen mehr bestimmt wird. (red.)