Beim Real-Markt in Helmstedt läuft der Countdown. Am 23. März schließen sich hier für immer die Türen.
Bis dahin können und werden die Helmstedter im Real-Markt sicher noch weiter auf Schnäppchenjagd gehen – dabei sollten sie aber ganz genau hinschauen…
Real in Helmstedt: Ekel-Alarm droht!
Denn in den Regalen lauern offenbar auch Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD) schon länger abgelaufen sind. Das jedenfalls ist einer Helmstedterin passiert – und offenbar nicht nur ihr, wie unter ihrer kleinen Facebook-Warnung zu sehen ist. Die Mutter aus Helmstedt war am Donnerstag (7. März) im Real-Markt einkaufen. Unter anderem Salami und Joghurt, wie sie News38 sagte.
„Ich fand es schon echt eklig.“
Real-Kundin aus Helmstedt
Als sie am nächsten Tag die Wurst auf ihr Brötchen legen wollte, habe sie seltsame weiße Stellen auf der Salami entdeckt. Dann der Blick auf die Verpackung… Tatsächlich: Das Mindesthaltbarkeitsdatum war schon abgelaufen – schon über vier Wochen! 12. Februar stand da – am 8. März! „Ich fand es schon echt eklig“, sagte die Helmstedterin zu News38. Auch der Joghurt war bereits seit einer Woche abgelaufen.
Sie wolle den Real-Mitarbeitern aber keine böse Absicht unterstellen, sagte die Kundin. „Ich habe eher die Vermutung, dass die Mitarbeiter eventuell einfach nicht mehr wirklich auf so etwas achten, da nun einmal nicht mehr so viele da sind – und sie sowieso wissen, dass der Laden bald schließt“, sagte sie.
Ihr sei es so vorgekommen, als hätten die Mitarbeiter einfach alles aus dem Lager geholt, um es vor dem Real-Aus in Helmstedt noch zu verkaufen. Vor allem die Tiefkühl-Abteilung sei an dem Tag „super überfüllt“ gewesen: „Da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass da einfach auch nicht alles nach dem MHD überprüft wurde. Sondern nach dem Motto ‚Hauptsache es ist aus dem Lager raus und wird verkauft‘.“
Real in Helmstedt: Schimmel-Salami!
Die offenbar schimmelige Salami jedenfalls hätte so nicht im Real-Regal liegen dürfen, wie auch eine Sprecherin der Verbraucherzentrale Niedersachsen auf News38-Anfrage sagte. Lebensmittel mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum müssten laut Gesetz einwandfrei und sicher sein, wenn sie sich noch im Handel befinden.
Der Händler müsse sich vor der Kennzeichnung davon überzeugen, dass die Ware noch einwandfrei ist, also die zugesicherten Eigenschaften aufweist. „Bei Lebensmitteln sind das insbesondere die vollen sensorischen Eigenschaften, die produkttypischen Nährstoffgehalte und die mikrobiologische Unbedenklichkeit“, sagte die Sprecherin.
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Laut Verbraucherzentrale dürfen Lebensmittel mit einem überschrittenen beziehungsweise erreichten MHD trotzdem weiterhin verkauft werden – wenn das abgelaufene MHD gekennzeichnet wird. Hier gelte für die Händler die so genannte Sorgfaltspflicht. Heißt: „Sie müssen regelmäßig kontrollieren, ob die Lebensmittel noch einwandfrei sind – und dass ist produktspezifisch unterschiedlich.“ Genau das ist im Real-Markt in Helmstedt offenbar nicht geschehen. Als Kunde hat man das Recht, ein einwandfreies Produkt als Ersatz zu verlangen. Wenn das nicht geht, hat man Anspruch auf die Rückerstattung des Kaufpreises.
Stellt sich die Frage nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum, geht es auch meistens direkt um die Essbarkeit von „abgelaufenen“ Lebensmitteln. Eine allgemeingültige Aussage gebe es zu dem Thema nicht, sagte die Sprecherin der Verbraucherzentrale. Die Unbedenklichkeit von überlagerten Lebensmitteln hänge von der Empfindlichkeit der jeweiligen Lebensmittel und von den Lager-Bedingungen ab: „In den meisten Fällen geben eine optische und sensorische Überprüfung Aufschluss.“ Bei der Salami aus Helmstedt war sie eindeutig.
Real in Helmstedt schließt am 23. März
Die Real-Pressestelle hat bislang noch nicht auf eine entsprechende News38-Anfrage reagiert. Am Mittwoch (13. März) gab es aber dennoch Neuigkeiten aus dem Helmstedter Real-Markt: Demnach soll es in den kommenden Tagen weitere „drastische Preis-Nachlässe“ geben, hieß es. Dabei solle es Senkungen in allen Sortimenten geben – „nur solange der Vorrat reicht“.