Braunschweig.
Was die Fans von Eintracht Braunschweig schon lange befürchtet haben, ist jetzt bittere Realität: Der Abstieg in die dritte Liga.
Die Spieler sanken nach der deutlichen Niederlage gegen den HSV auf dem Platz zu Boden, konnten noch nicht so richtig fassen, was da gerade passiert war. Auch viele Fans von Eintracht Braunschweig wollen das Unvermeidliche noch nicht wahrhaben.
Eintracht Braunschweig geht in Liga 3 – so reagieren die Fans
Sang- und klanglos, so verlief der Abschied aus der 2. Fußball-Bundesliga auf dem Platz. Eine 0:4 (0:3)-Niederlage beim Hamburger SV bescherte den Niedersachsen den zweiten Zweitliga-Abstieg in den vergangenen drei Jahren und den sechsten insgesamt.
>>> Hier kannst du den Ticker aus dem Abschiedsspiel gegen den HSV nachlesen.
Alle realistischen Hoffnungen auf den Klassenerhalt hatte der Tabellenvorletzte bereits vor einer Woche durch seine Heimniederlage gegen Mitabsteiger Würzburg verspielt. Doch statt eines letzten Aufbäumens gab es am Sonntag in Hamburg nur den nächsten Beweis mangelnder Konkurrenzfähigkeit in dieser Liga.
Nach dem Abstieg 2018 wäre die Eintracht beinahe in die Regionalliga durchgereicht worden. Doch rein faktisch ist die Ausgangsposition in diesem Jahr noch viel schlechter. Die Finanzreserven aus der Ära Lieberknecht von 2008 bis 2018 sind aufgebraucht. Die Braunschweiger melden sich nun ohne Geld und ein tragfähiges Kadergerüst in der 3. Liga zurück, da die Verträge von mindestens 18 Spielern auslaufen.
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Polizei Braunschweig rechnet mit Großeinsatz
Die Polizei Braunschweig hatte vor dem Spiel mit einem Großeinsatz gerechnet. Die Konsequenz: „Insbesondere am Stadion und im Innenstadtbereich, aber auch in allen anderen Bereichen der Stadt, wird es daher am Sonntag eine erhöhte Polizeipräsenz geben“, sagte Polizeisprecher Dirk Oppermann dem NDR.
Bis in den Abend hinein blieb es mit wenigen Ausnahmen ruhig. Vor dem Schloss parkten mehrere Polizeiautos.
Eintracht Braunschweig: Spieler enttäuscht
Es scheint, als brauche es Zeit, ehe der Abstieg so ganz realisiert ist. Ähnlich sah es auch Jannis Nikolaou. „Es ist eine Leere so direkt nach dem Spiel. Es ist schwer, das Ganze zu beschreiben. Es tut mir einfach unfassbar leid für die Fans, für den Verein, für die ganze Stadt“, zitiert die Eintracht den enttäuschten Spieler.
„Wir sind natürlich schlussendlich hier abgestiegen, aber wir haben davor einfach auch dumm verloren, viele Punkte liegen lassen. Aber heute 4:0 gegen den HSV zu verlieren, ist natürlich brutal. Der Abstieg tut unfassbar weh. Wir hatten es in der eigenen Hand, haben es selbst vermasselt und stehen am Ende mit Sicherheit auch verdient da, wo wir stehen. Wir haben in den vergangenen Spielen einfach viel zu wenig Punkte geholt.“
Der Sprecher der Geschäftsführung verspricht: „Heute ist ein ganz bitterer Tag für unsere Fans, die Kollegen, den gesamten Verein, die ganze Stadt und die Region. Aber wir müssen diese Situation jetzt schnellstmöglich für uns akzeptieren: Wir sind abgestiegen. Ab morgen werden wir den Blick nach vorne richten und die Planungen für die kommende Saison intensivieren. Die ersten Dinge wurden im Hintergrund schon vorbereitet und auch die Lizenz für die 3. Liga haben wir vom DFB bereits erhalten.“
So reagieren die Eintracht-Fans
Auch die Fans haben den Abstieg zwar kommen sehen, die Enttäuschung war dennoch groß. Bei Twitter reagieren sie ernüchtert, manchmal auch mit Galgenhumor:
- „Bin nach dem Spiel erstmal hoch, Garagendach säubern. Meine Frau meinte nur: ‚Du springst da aber nicht runter?’“
- „Und abgestiegen…es tut zum Glück nicht so weh, wie der eine Abstieg, wo wir gegen Holstein Kiel gespielt haben – was erwartet uns? Neuer Kader (größtenteils), neue Möglichkeiten, ggf. viele andere Dinge“
- „Das gute für alle fußballbegeisterten Braunschweiger: Ein Magenta-Abo kostet nur 10€ im Monat“
- „Das Dämlichste ist auch noch, dass uns 3 Punkte gereicht hätten. Aber wir verlieren zu Hause gegen Aue und Würzburg. Es macht einen traurig, aber es ist einfach verdient.“
- „Endlich ist diese miese Saison vorbei. Nun muss ganz schnell einiges passieren. Der größte Teil des AR’s, GF Sport, Trainer und die meisten Spieler müssen weg. Wird man hier jeweils nicht tätig, dann endet es wie nach dem letzten Abstieg + ohne Rettung am Ende“
>> Eintracht Braunschweig bestätigt Party-Exzess vor dem HSV-Spiel: „Über die Stränge geschlagen“ (vh)