Landwirt Ulf Allhoff-Cramer will’s wissen – er zieht gegen VW vors Gericht. Ökobauer versus Weltkonzern – ein ungleiches Duell.
Sein Vorwurf: VW sei mitverantwortlich für vertrocknete Wälder und Klima-Extreme. Der Prozess wurde zuletzt vertagt. Der Bauer legt aber noch einmal nach. Seine Wiesen seien braun, sein Wald sei tot, sagte der 62-Jährige.
Klage gegen VW: Schnelleres Verbrenner-Aus?
Die Klimakrise schreite „entsetzlich schnell“ voran und gefährde die Existenz vieler bäuerlicher Betriebe. Der Volkswagen-Konzern müsse endlich Verantwortung übernehmen und rascher als bisher umsteuern.
Mit seiner Klage will Allhoff-Cramer VW dazu zwingen, den Verkauf von Autos und leichten Nutzfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren spätestens 2030 weltweit einzustellen.
Die von VW selbstgesteckten Klimaziele reichen ihm nicht. Für den Landwirt ist klar: Die Geschäftsgrundlage vieler Bauern falle der Geschäftsgrundlage von Großkonzernen wie Volkswagen zum Opfer. „Die haben sich kaum bemüht, ihre Emissionen zu reduzieren. VW hat munter weiter massenhaft SUVs verkauft“, sagte er „Focus online“.
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Oft frage er sich: „Wie viel Natur muss noch sterben, wie extrem muss das Klima noch werden, damit Politik und Wirtschaft endlich handeln?“
VW verteidigt sich gegen Vorwürfe
VW fühlt sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Der Konzern stehe „zu seiner Verantwortung, die CO2-Emissionen in all seinen Tätigkeitsfeldern so schnell wie unternehmerisch möglich zu reduzieren“, hieß es von VW gegenüber „Focus online“. Zudem liege der allergrößte Teil der CO2-Emissionen von Autos im Einflussbereich der Fahrer – und nicht des Herstellers.
Die Klima-Klage des Bio-Bauern war im September vertagt worden. Erst im Februar geht es vor dem zuständigen Landgericht Detmold weiter. „Ich bin traurig, dass wir ein halbes Jahr verlieren. Die Zeit läuft uns davon“, sagte Allhoff-Cramer. Wenn er im Februar verlieren sollte, werde er weiterziehen – dann bis zum Oberlandesgericht.