Der Countdown der Oliver Blume Ära läuft: In weniger als zehn Tagen gibt Herbert Diess seinen Chef-Sessel bei VW ab.
Und wie es immer so ist, bringt der neue Boss frischen Wind und viele Veränderungen in den Konzern. Vor allem eine Sache will er schleunigst angehen, gegen die sich der Noch-Chef von VW klar ausgesprochen hatte.
DIESE Sache will der neue VW-Chef direkt angehen
Am 1. September 2022 – also schon sehr bald – heißt es für Herbert Diess Platz machen auf dem Chefsessel von VW: Oliver Blume übernimmt seinen Posten als Vorstandsvorsitzenden – mit klaren Vorstellungen für den Konzern. Eine Sache, die er schnell angehen will: Sogenannte E-Fuels.
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Nur mit Elektromobilität seien die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht zu erreichen, sagte er der „Automobilwoche“ am Dienstag. E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe für Benzin- oder Dieselmotoren, die weniger umweltschädliche Abgase erzeugen als herkömmlicher Treibstoff.
Die VW-Chefs (1948 – 2018):
- Herbert Diess (seit 2018)
- Matthias Müller (2015 – 2018)
- Martin Winterkorn (2007 – 2015)
- Bernd Pischetsrieder (2002 – 2006)
- Ferdinand Piëch (1993 – 2002)
- Carl Hahn (1982 – 1992)
- Toni Schmücker (1975 – 1981)
- Rudolf Leiding (1971 – 1975)
- Kurt Lotz (1968 – 1971)
- Heinrich Nordhoff (1948 – 1968)
E-Fuels seien eine sinnvolle Ergänzung zur Elektromobilität, sagte Blume, der auch Porsche-Chef ist. Auch in Jahrzehnten werde es noch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren geben. Mit synthetischen Kraftstoffen könnten diese Autos einen Beitrag zur schnellen CO2-Reduktion leisten.
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VW: DARUM hatte Diess sich gegen E-Fuels ausgesprochen
Blumes Vorgänger bei VW, Herbert Diess, hatte E-Fuels wegen ihrer schlechten Effizienz abgelehnt und den hohen Stromverbrauch bei der Herstellung kritisiert. Kritiker führen gegen synthetische Kraftstoffe an, dass ihre Herstellung extrem viel Energie brauche und sie deswegen sehr teuer und ineffizient seien. Zudem stießen die Autos bei der Verbrennung von E-Fuels anders als Elektrofahrzeuge klimaschädliches CO2 aus.
Vor einigen Wochen gab es Vorwürfe, dass Blume als Porsche-Chef Einfluss auf Finanzminister Christian Lindner (FDP) und den Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition genommen haben soll. In dem Vertrag steht neben dem Vorhaben, ab 2035 in Europa nur noch CO2-neutrale Fahrzeuge zuzulassen, auch ein Bekenntnis zu E-Fuels. Die FDP und Porsche hatten die Vorwürfe zurückgewiesen.
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Seit Monaten werden zudem die VW-Marken Porsche und Audi mit einem Einstieg in die Formel 1 in Verbindung gebracht. Ab 2026 sollen die Rennwagen dort ebenfalls mit synthetischen Kraftstoffen unterwegs sein. (mbe mit dpa)