Auf dem E-Auto-Markt ist der Preiskampf längst ausgebrochen. Zuletzt sorgte VW-Konkurrent Opel mit einer krassen Preis-Ansage für sein neues E-Modell „Frontera“ für ein Beben. Stellantis will den Klein-SUV in Deutschland für bereits 29.000 Euro auf den Markt bringen. Damit wäre er sogar deutlich günstiger als ein ID.3. Die BYD-Konkurrenz aus China plant derweil, sein Modell „Seagull“ für unter 20.000 Euro in Europa zu verkaufen.
VW will allerdings mit seinem Einstiegs-E-Modell dagegenhalten. Markenchef Thomas Schäfer hatte ein Einstiegsmodell für unter 20.000 Euro angekündigt – und das sogar schon bis 2027. Ob sich dieser Zeitplan aber halten lässt, erscheint mehr als fraglich, denn: Ein wichtiger Deal ist jetzt geplatzt. Steht der Einstiegsstromer damit auf der Kippe?
VW-Bericht: Wichtiger Deal geplatzt
Auf dem Papier ergab alles Sinn: In einem Gemeinschaftsprojekt hätten sich Renault und Volkswagen die Produktionskosten teilen und so einen Einstiegs-Stromer deutlich günstiger auf den Markt bringen können. Der mögliche Deal ist jetzt aber vom Tisch, wie mehrere Medien am Freitag (17. Mai) unter Berufung auf Insider berichten. Der Vorstand habe sich am Dienstag gegen das Projekt entschieden, erklärte eine mit dem Vorgang vertraute Person gegenüber dem „Manager Magazin“. Demnach plant VW jetzt, das billige E-Auto auf eigene Faust umzusetzen.
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Dass die Verhandlungen gescheitert sind, dürfte man bei VW dennoch als herben Rückschlag verbuchen, denn: Sie waren schon weit fortgeschritten. Wie genau es jetzt für den Billig-Stromer weitergeht, bleibt erst einmal unklar. Es gebe verschiedene Optionen, erklärt ein VW-Sprecher dem „Manager Magazin“. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
Entscheidung steht kurz bevor
Sollten die Wolfsburger an ihrem Zeitplan für das neue Modell festhalten, tickt jedenfalls die Uhr. Normalerweise dauert die Entwicklung eines neuen Autos etwa drei Jahre oder länger. Dass das E-Einstiegs-Modell also 2027 präsentiert werden kann, scheint mehr als unwahrscheinlich.
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Es wird erwartet, dass sich VW sehr bald auf ein weiteres Vorgehen festlegt. Renault könnte sich für seinen E-Twingo derweil auch vorstellen, mit anderen Partnern zusammenzuarbeiten, erklärt ein Insider weiter gegenüber dem „Manager Magazin“.