VW hofft derzeit auf die Trendwende in der E-Mobilität. Nachdem aus Berlin keine Prämiengelder mehr fließen, ist der Markt in Deutschland bekannterweise eingebrochen. Dennoch hält der Konzern an seiner Zukunftsstrategie fest – und setzt auch weiter voll auf strombasierte Antriebe.
Entsprechend zweigeteilt dürfte die Reaktion bei VW auf die neuesten Zahlen aus dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) sein. Boss Oliver Blume und Co. werden sie jedenfalls als vollen Erfolg verkaufen. Der Teufel versteckt sich aber bekanntlich im Detail.
VW räumt bei Neuzulassungen ab
Vielleicht aber erst einmal die guten Nachrichten. Nach den aktuellen Zahlen des KBA ging die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im April dieses Jahres ein gutes Stück nach oben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat insgesamt um satte 19,8 Prozent. VW-Modelle spielten dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Sowohl der Polo (+37 Prozent), der Golf (+166 Prozent), der Passat (+5,5 Prozent), der T-Roc (+53,5 Prozent) als auch der Tiguan (+25,6 Prozent) konnten bei den Neuzulassungen im Vergleich mit April 2023 zulegen. Unterm Strich schnitt Volkswagen damit mit einem Plus von 20,9 Prozent ab. Ein starkes Ergebnis. Einziges Problem: Die E-Modelle spielten dabei eine verschwindend geringe Rolle.
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In konkreten Zahlen: Unter den insgesamt 243.000 neu zugelassenen Autos im April befinden sich gerade einmal etwa 30.000 E-Autos. Das entspricht einem Anteil von etwa 12,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Zahlen sogar leicht rückläufig (-0,2 Prozent). Gerade jetzt, wo die Wolfsburger so gut wie alles auf Elektro trimmen, dürfte diese Entwicklung die Verantwortlichen nachdenklich stimmen.
Kleiner Lichtblick bei den E-Autos
Immerhin: Der Rückgang ist nach dem Wegfall der E-Auto-Prämie nicht ganz so dramatisch, wie manche vielleicht befürchtet hätten. Von einem E-Auto-Boom sind wir in Deutschland aber noch weit entfernt.
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Die gute Nachricht zum Schluss: Die VW-Modelle ID.4 und ID.5 waren im April immerhin die Topseller im Bereich Elektro-Antrieb. Damit lagen sie auch weit vor der Konkurrenz aus den USA. Tesla schaffte es insgesamt gerade einmal auf 1.637 Neuzulassungen im vergangenen Monat. ID.4 und ID.5 wurden im selben Zeitraum etwa doppelt so oft angemeldet.