Es bleibt dabei: VW hat ein festes Ziel vor Augen. Langfristig will der Konzern nur noch E-Autos bauen. Die Konkurrenz schläft dabei nicht. Ganz im Gegenteil.
Jetzt will ein neuer Player auch auf dem deutschen Markt Fuß fassen – könnte er VW gefährlich werden? Klar ist: Vor allem der ID.4 bekommt Konkurrenz.
VW: Konkurrenz bei E-SUVs
Und die kommt aus einem Land, das in den letzten Jahren nicht unbedingt für Autos bekannt war: Über 30 Jahre nach Anadol meldet sich die Türkei als Auto-Nation mit dem Unternehmen Togg zurück.
Statt nur für Ford, Fiat & Co. zu fertigen, baut Togg jetzt eigene Elektro-Autos – und exportiert ab Herbst nach Deutschland. Der erste türkische Automobil-Hersteller seit Anadol geht in den Export und will seinen elektrischen Geländewagen T10X ab Herbst auch in Deutschland verkaufen. Das hat Gürcan Karakas angekündigt. Er ist der Chef des von industriellen Schwergewichten 2018 gegründeten Konsortiums Togg, das über ein Werk für später mal 175.000 Autos im Jahr verfügt und in der Türkei bereits seit letztem Sommer ausliefert. Zum Preis allerdings machte er noch keine Angaben. In der Türkei startet der T10X bei 1,4 Millionen Lira – oder umgerechnet aktuell etwa 40.400 Euro.
Auch Türkei-Präsident Recep Tayyip Erdogan fährt auf den neuen Wagen ab. Im vergangenen Jahr holte er sich öffentlichkeitswirksam das erste E-Autos des Landes ab. Er wolle den Togg eines Tages „auf den Straßen der ganzen Welt sehen“, sagte Erdogan.
Der Erstling fährt ganz zeitgemäß rein elektrisch und tritt als 4,60 Meter langes SUV gegen Autos wie etwa den VW ID.4 an. Es gibt ihn mit 52,4 oder 88,5 kWh für Normreichweiten von bis zu 523 Kilometern und mit hoher Ladeleistung: 22 kW am Wechsel- und 180 kW am Gleichstrom sind möglich. Auch der Antrieb ist stark. Mit einem oder zwei Bosch-Motoren bestückt, kommt der T10X laut Werk auf bis zu 320 kW/435 PS, beschleunigt in 4,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht bis zu 185 km/h.
VW: Digitale Welten im Innenraum
Der Clou des T10X ist laut Hersteller dessen Infotainment: Nicht nur der durchgehende Bildschirm sei in dieser Klasse konkurrenzlos, sagt Karakas. Sondern vor allem die Dienste dahinter: So gibt es nicht nur digitale Kunst und ein Radio, das die Musik mit künstlicher Intelligenz ständig neu komponiert.
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Der T10X sei Teil eines ganzen Ökosystems mit einer eigenen virtuellen Währung, aus dem heraus man Flüge buchen, Einkäufe tätigen, das Laden am eigenen Togg-Netzwerk organisieren oder sogar seine Steuern zahlen könne. Wenn der T10X nach Deutschland kommt, soll es eine für unsere Verhältnisse adaptierte Version dieser virtuellen Welt geben, stellte Karakas in Aussicht. (dpa)