Die Situation am Roten Meer spitzt sich weiter zu. Die USA und Großbritannien haben in der Nacht zu Freitag (12. Januar) nach eigenen Angaben Stellungen der Huthi Rebellen im Jemen bombardiert. Es sei eine Reaktion auf die wochenlangen Angriffe der Rebellen auf zahlreiche Handelsschiffe auf einer der wichtigsten Handelsrouten für die europäische Wirtschaft.
Mittlerweile nehmen die meisten Reedereien den weiten Weg und meiden die Route durch das Rote Meer sowie den Suez-Kanal nach Europa. Sie fahren jetzt einen Tausende Kilometer längeren Weg über die Südspitze und Westküste Afrikas. Zentrale Lieferungen verzögern sich – und das macht sich mittlerweile auch in Deutschland bemerkbar. Auch bei VW? News38 hat nachgefragt.
VW-Konkurrent stellt Produktion ein
Die Konkurrenz von Tesla hat bereits angekündigt, dass die Produktion in Grünheide bei Berlin wegen der Lage im Roten Meer für rund zwei Wochen weitestgehend stillsteht. Da sich die Transportwege verschieben, sei eine Lücke in den Lieferketten entstanden, wie Tesla am Donnerstag (11. Januar) mitteilte. Für die Fabrik bei Berlin ist das der erste solche Produktionsstopp überhaupt.
„Aufgrund fehlender Bauteile sind wir daher im Zeitraum zwischen dem 29. Januar und 11. Februar dazu gezwungen, die Fahrzeugfertigung in der Gigafactory Berlin-Brandenburg mit Ausnahme einiger weniger Teilbereiche ruhen zu lassen. Ab dem 12. Februar wird die Produktion wieder vollumfänglich aufgenommen“, erklärte das Unternehmen.
VW: Droht ein Produktionsstopp?
Seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges greifen die Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe im Roten Meer an. Deswegen wurde das Gebiet nach und nach zur No-Go-Zone für große Reedereien. In Richtung des Suez-Kanals zu steuern, scheint in der derzeitigen Situation einfach zu riskant. Damit ist der kürzeste Schiffweg zwischen Asien und Europa erst einmal nicht passierbar.
Wahrscheinlich also, dass auch Volkswagen mit Lieferverzögerungen rechnen muss. Ob sich das auch auf die deutschen Werke des Autobauers auswirkt? „Volkswagen steht in enger Abstimmung mit den Reedereien und beobachtet die Situation genau, um Auswirkungen auf die Produktion und Marktversorgung abzuschätzen und – soweit möglich – zu vermeiden“, erklärt ein Volkswagen-Sprecher auf News38-Anfrage. Demnach rechne man nach derzeitigem Stand (Freitag, 12. Januar) mit „keinen nennenswerten Produktionseinschränkungen“ in den Werken.
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„Fast alle großen Reedereien haben bereits im Dezember damit begonnen, ihre Schiffe umzuleiten. So kann sichergestellt werden, dass die Fracht – wenn auch leicht zeitverzögert – ihr Ziel erreicht“, so der Sprecher weiter.