Die Entscheidung kam für viele überraschend – und zumindest für VW – zu einem denkbar ungünstigen Moment. Mitten in einer der schwersten Krisenlagen der Konzerngeschichte entschied das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) plötzlich: Der Umweltbonus ist ab sofort passé. Auch Privatkunden müssen bei E-Autos jetzt den vollen Preis zahlen.
Für VW fühlte sich das wie ein Schlag ins Gesicht an. Immerhin könnte die Entscheidung für den Wolfsburger Autobauer mitten in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage einen weiteren Dämpfer bedeuten. Das befürchten jedenfalls Experten. Damit es gar nicht so weit kommt, reagierte der Konzern aber schnell. Schon am Dienstag (19. Dezember) kam der Konter aus Wolfsburg.
VW mit drastischer Maßnahme
An sich sollte die staatliche Förderung für E-Autos noch bis zum 31. Dezember 2024 fortlaufen – vorausgesetzt, es ist lange genug Geld im Topf. Am vergangenen Wochenende hat das Bundeswirtschaftsministerium aber kurzfristig einen Förderstopp durchgedrückt. Und das schon ab dem Montag (18. Dezember). Für etliche Kunden würde das bedeuten, dass am Ende tausende Euro mehr auf der Rechnung stehen. Beim Umweltbonus war ein Maximalrabatt von 4.500 Euro für Privatkunden drin.
Klar, dass da viele Experten einen Dämpfer im Absatz von E-Autos befürchten (wir berichteten). Entsprechend wundert es auch nicht, dass VW vergleichsweise schnell auf die Entscheidung reagierte. Am Dienstag gab die Marke Volkswagen bekannt, den staatlichen Teil des Umweltbonus für einige Kunde selbst übernehmen zu wollen – „aus Kulanzgründen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Konzerns.
VW stockt eigene Förderung auf
Betroffen davon sind Kunden, die vor dem 15. Dezember ein förderfähiges Fahrzeug der ID.-Familie bestellt haben. Sollten die Wagen noch dieses Jahr auf die Straße kommen, will der Wolfsburger Autobauer seine eigene Förderung so auf bis zu 6.750 Euro aufstocken. Werden die Fahrzeuge allerdings erst nächstes Jahr ausgeliefert zugelassen, sind „nur“ noch 4.500 Euro drin. Letzteres gilt dann bis zum 31. März.
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VW hofft damit offenbar, das plötzliche Aus der Umweltprämie für Kunden etwas abfedern zu können. Gleichzeitig hoffen die meisten Autobauer aber auch darauf, dass die Regierung mit ihrer Entscheidung noch einmal zurückrudern könnte.