Ein Gutachten, das die Menschenrechtslage im VW-Werk in der chinesischen Region Xinjiang beleuchtet, löst erneut Kontroversen aus.
Die Glaubwürdigkeit des Gutachtens und die Rolle des Beratungsunternehmens Löning stehen dabei im Fokus.
VW: Das umstrittene Gutachten
Das Beratungsunternehmen Löning, das sich auf Menschenrechtsfragen spezialisiert hat, erstellte ein Gutachten für VW, das nun kritisiert wird. Menschenrechtsorganisationen und Löning-Mitarbeiter äußerten Bedenken. So berichtet die „taz“ und die „Wirtschaftswoche“, dass das Gutachten die Aussagekraft des Audits in Frage stellt.
Das Gutachten sollte vor allem die Ratingagenturen beruhigen. Stattdessen muss Volkswagen nun weitere negative Schlagzeilen befürchten. Die Ratingagentur MSCI nahm ihre Warnstufe „Red Flag“ zurück, doch die Kritik verstummt nicht.
VW: Erklärung von Löning
Löning veröffentlichte eine Erklärung auf LinkedIn, in der die Schwierigkeiten der Datenerhebung in China angesprochen wurden. „Die Situation in China und Xinjiang und die Herausforderungen bei der Datenerhebung für Audits sind bekannt“, gab das Unternehmen zu.
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Die Fondsgesellschaft Deka, als Großaktionär von VW, äußerte sich kritisch über das Werk. „Volkswagen ist aus unserer Sicht nicht mehr investierbar, wenn es um nachhaltige Finanzprodukte geht“, erklärte Ingo Speich, der Nachhaltigkeitschef der Deka.
Langfristige Folgen für VW
Die Kontroverse könnte langfristige Folgen für VW haben. Es wird erwartet, dass Investoren zukünftig genauer hinsehen werden. Löning selbst gibt zu, dass das Werk in Xinjiang für Volkswagen entbehrlich sein könnte.
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Die Region Xinjiang steht seit Jahren wegen der Unterdrückung der uigurischen Minderheit und Vorwürfen der Zwangsarbeit international in der Kritik. Internationale Unternehmen, die in Xinjiang tätig sind, sehen sich daher mit der Herausforderung konfrontiert, Menschenrechtsstandards zu wahren und gleichzeitig lokale Gesetze zu befolgen.