VW will wie andere Hersteller auf E-Autos setzen. Das läuft aber nicht in allen Bereichen so ideal, wie gedacht.
Zwar erweitert sich das Angebot an E-Autos bei VW und Co. immer weiter und mit Modellen, wie dem ID.3 feiert VW Erfolge auf dem E-Markt. Trotzdem fällt der Umstieg zur E-Mobilität schwer.
Autoexperten sehen Preisanstieg für E-Autos kritisch
Preise für E-Autos sind zuletzt gestiegen. Das hat auch Auswirkungen auf die Umsatzzahlen der Hersteller im Elektro-Segment. Nach Einschätzung des Branchenexperten Stefan Bratzel bremst der steigende Preis für E-Autos den Umstieg auf die Elektromobilität. „Während sich die Reichweite und Ladeleistung von Elektromodellen relativ gut entwickeln, krankt der Markthochlauf der Elektromobilität wesentlich an wettbewerbsfähigen Anschaffungspreisen im Vergleich zu Verbrennern“, sagte der Leiter des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach. Die Preissteigerung liegen dabei nicht nur bei wenigen Euro, sondern im Tausender-Bereich.
Der nach Neuzulassungen gewichtete Durchschnittspreis für ein E-Auto ist laut CAM im Vergleich zum Vorjahr um gut 4.000 Euro auf 52.700 Euro gestiegen. Sonderausstattung und Förderungen wurden dabei nicht mitgerechnet. Der Anstieg betrifft fast alle Fahrzeugsegmente. Für einen VW ID.3 zum Beispiel ist der Preis in der Basisversion von 38.060 auf 39.995 Euro gestiegen. In der teuersten Ausstattungslinie stieg der Preis sogar von 43.720 auf 47.595 Euro. Auch mit Förderprämie ist er also immer noch teurer als ein vergleichbarer VW Golf, dessen Startpreis bei rund 30.000 Euro liegt. Ein weiterer Preisanstieg von E-Modellen wäre Gift für einen dynamischen Markthochlauf, sagte Bratzel. Mit dem heutigen Modellangebot in Deutschland ist er sowieso nur schwer realisierbar.
Nachfrage nach E-Autos bei VW und Co. steigt
Das Angebot ist zwar seit dem Vorjahr von 78 auf inzwischen 105 batterieelektrische Modelle gestiegen. Die durchschnittliche Reichweite hat laut CAM um 25 auf 423 Kilometer zugelegt. Auch die Ladeleistung wurde verbessert. Zugleich aber stieg das durchschnittliche Fahrzeuggewicht um 93 Kilogramm auf über 1,9 Tonnen. Es „werden größere Batteriekapazitäten angeboten, die jedoch einen erhöhten Rohstoffbedarf zu höheren Preisen nach sich ziehen“, erklärten die Branchenexperten.
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Nach elf Monaten hätten vollelektrische Antriebe in diesem Jahr mit knapp 470.000 Neuzulassungen einen Marktanteil von 18 Prozent erreicht. Der Anteil der SUVs und Geländewagen daran ist mit 53 Prozent deutlich höher als bei den Benzin- und Dieselautos. Beim E-Modellangebot machen die SUVs inzwischen ganze 46 Prozent aus. Für 2024 erwartet das CAM sogar 600.000 weitere Neuzulassungen von Elektroautos mit Batteriebetrieb. In den unteren Fahrzeugklassen ist die Modellpalette zu klein. Daran dürften auch chinesische Importe kurzfristig kaum etwas ändern. Ab 2025 rechnet das CAM mit einem „verstärkten Angebot kostengünstiger und ausreichend wettbewerbsfähiger E-Autos“. Hier sind es vielleicht sogar schon 750.000 Neuzulassungen von E-Autos. (mit dpa)