VW sorgt direkt für den nächsten Kracher. In dieser Woche wird es rund um Volkswagen nicht langweilig.
Diesmal geht es um die Zukunftspläne des Konzerns. Gleich mehrere VW-Werke sind davon betroffen – auch Wolfsburg und Hannover.
VW gibt Trinity-Fertigung wohl nach Zwickau
Das Trinity-Aus für Wolfsburg ist jetzt endgültig! Das teilten Konzern und Betriebsrat nach einer Aufsichtsratssitzung am Freitag (29. September) mit. Demnach soll das Zukunftsmodell „Trinity“ stattdessen im sächsischen Zwickau gebaut werden. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet. VW wollte sich auf Anfrage zunächst nicht dazu äußern.
Damit ist das einstige Vorzeigeprojekt des Ex-VW-Chefs Herbert Diess jetzt wohl Geschichte. Konzernchef Oliver Blume, der Diess vor einem Jahr abgelöst hatte, hatte den für 2026 geplanten Trinity-Start bereits um mindestens anderthalb Jahre verschoben, um mehr Zeit für die Entwicklung der Software zu haben. Seither wurde geprüft, ob sich der Fabrik-Neubau in Wolfsburg angesichts des neuen Zeitplans noch lohne.
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VW-Nutzfahrzeuge: Prestige-Modell futsch?
Der Verlegung des Modells nach Zwickau ist dem Bericht des „Handelsblatts“ zufolge Teil eines größeren Paktes zur Werksbelegung der nächsten Jahre. Nach einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen“ soll es auch um die Standorte Hannover und Osnabrück gehen. Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover verliert demnach den Auftrag für ein weiteres Prestigeprojekt von Diess: Die geplanten Oberklasse-Elektro-Modelle der Konzernmarken Audi und Bentley würden nun doch nicht in Hannover gebaut, schreibt die Zeitung. Ursprünglich sollten sie dort 2026 anlaufen.
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Beide Modelle waren Teil des früheren „Artemis“-Projekts von Audi. Auch hier war der Beginn bereits zuvor verschoben worden, Porsche war 2021 ganz aus dem Projekt ausgestiegen.
Wolfsburg bekommt Ersatz für das Trinity-Aus
In Konzernkreisen hieß es bereits am Freitagmorgen, dass sowohl Wolfsburg als auch Hannover Ersatz für die abgezogene Prestige-Modelle erhalten sollen. Wenig später wurden auch schon Details bekannt: Das Stammwerk bekommt den neuen E-Golf! Konkrete Termine gibt es derzeit aber noch keine.
In Hannover soll statt der geplanten Oberklasse-E-Modelle eine eigene Fahrzeugfamilie entwickelt werden, die den Namen „Space“ tragen soll. Laut Volkswagen Nutzfahrzeuge soll das Werk dafür eine eigene Elektro-Plattform auf SSP-Architektur bekommen. Diese soll bis zum Ende des Jahrzehnts entwickelt werden.
VWN-Betriebsratschef Stavros Christidis zeigte sich in der Betriebsratszeitung „Mitbestimmen“ enttäuscht über den Abzug des Audi-Projekts. „Die Perspektive einer VWN-Produktfamilie macht mich trotzdem zuversichtlich für die Zukunft. Diese Entscheidung stärkt unsere Eigenständigkeit im Konzernverbund, sichert die Standorte ab und gibt uns als Marke Handlungsspielräume, unser Geschäft in die Zukunft zu entwickeln.“ (dpa/red)