Nach der schweren IT-Panne ist bei VW erst einmal Aufatmen angesagt. In der Nacht zu Donnerstag (28. September) konnte das Problem wieder behoben werden, die Produktion lief wieder an. Das, nachdem in etlichen Werken stundenlanger Stillstand herrschte.
Was das alles VW gekostet hat? Dazu machte der Konzern bis zum Donnerstag (28. September) noch keine konkreten Angaben. Ein Auto-Experte wagt sich trotzdem an einer ersten Einschätzung der Situation.
VW sortiert sich nach IT-Panne
Die IT-Störung hatte den Autobauer am Mittwoch (27. September) fast komplett lahmgelegt. Bekannt wurde sie etwa um die Mittagszeit. Dann meldete ein Werk nach dem anderen, ebenfalls von der Störung betroffen zu sein. Neben dem Stammwerk in Wolfsburg hatte es unter anderem die Standorte in Emden, Osnabrück und Zwickau erwischt. Die Komponentenwerke in Braunschweig, Salzgitter und Kassel blieben ebenfalls nicht verschont.
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Zum genauen Ausmaß der Ausfälle macht VW bisher keine Angaben. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) in Duisburg glaubt aber, dass sich der Schaden in Grenzen halten wird. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte er: „Den Betrag halte ich für überschaubar.“ Die Produktion habe schließlich nicht einmal einen Tag stillgestanden. Der Ausfall könne seiner Ansicht nach schnell wieder aufgeholt werden.
Geringe Auswirkungen auf Kunden
Dass sich die Panne auf die Lieferzeiten für Kunden auswirkt, halte er deswegen auch für unwahrscheinlich. Zugute Komme VW hier, dass das Problem schnell behoben wurde. Ansonsten hätte es richtig teuer werden können für den Wolfsburger Autobauer, sagt Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach. „Fehler und Pannen in der IT-Sicherheit können schnell 3-stelligen Millionensummen und mehr kosten.“
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So teuer, wie viele vielleicht anfangs befürchteten, wird es also am Ende wohl nicht für VW. Trotzdem bleibt die Frage, wer für den Schaden am Ende aufkommen soll. Darüber werden sich in den kommenden Tagen wohl Techniker, Juristen und die Versicherung die Köpfe einschlagen. Für sogenannte „Betriebsunterbrechungen“ schließen Konzerne gerne mal sogenannte Betriebsunterbrechungs-Versicherungen ab. Entscheidend wird dabei sein, was genau zu der Störung geführt hat. Und das ist – wie bereits erwähnt – noch nicht abschließend geklärt. (mit dpa)