Dürfen VW-Mitarbeiter sich bald über mehr Geld freuen – oder zerplatzt die Hoffnung?
Die IG Metall will sich bei neuen Tarifgesprächen genau dafür einsetzen. Doch es könnte angesichts der aktuellen Krisenlage schwierig werden.
VW: Mehr Geld für Mitarbeiter? Was die IG Metall fordert
Es ist noch knapp einen Monat hin, dann will die IG Metall wieder gemeinsam mit VW am Verhandlungstisch sitzen und mehr Geld für knapp 125.000 Mitarbeiter rausboxen. Ein gutes Argument auf Seiten der Gewerkschaft: „Was, wenn nicht ein Milliardengewinn, ist denn ein besserer Grund für Steigerungen der Gehälter?“, sagte der Verhandlungsführer der IG Metall.
Für diese VW-Standorte wird verhandelt:
- Braunschweig
- Emden
- Hannover
- Kassel
- Salzgitter
- Wolfsburg
- einige VW-Töchter
Denn VW habe trotz der Krisen der vergangenen Monate ordentlich Gewinn eingefahren. Für die Gewerkschaft ist klar, dass da auch mehr für die Mitarbeiter rausspringen muss. Die Forderung: Acht Prozent mehr Lohn. Dass VW nicht ohne Diskussionen darauf eingehen wird, machte der Konzern von Anfang an klar.
Macht VW der IG Metall einen Strich durch die Rechnung?
Bereits Ende Juli hatte VW-Finanzchef Arno Antlitz die Erwartungen gedämpft: „Die Mitarbeiter profitieren bereits von unseren guten operativen Ergebnissen. Dies sollte mit berücksichtigt werden.“
Die Tarifbeschäftigten von VW erhalten jährlich einen Bonus, der sich im Kern am Betriebsgewinn bei der Hauptsparte orientiert. Nach Antlitz’ Einschätzung ist zudem ein größerer Teil der aktuellen Teuerung kein dauerhaftes, sondern eher ein vorübergehendes Phänomen.
Und jetzt könnte es angesichts der aktuellen Krise noch schwieriger werden. Zumindest würden sich zähe Verhandlungen abzeichnen, das sagte auch der Bezirksleiter der Gewerkschaft, Thorsten Gröger, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Dennoch wolle die IG Metall nichts unversucht lassen.
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Der Konzern sei bislang robust durch die, internationalen Krisen navigiert und habe die Aktionäre mit einer Rekord-Dividende an der prächtigen Geschäftslage teilhaben lassen, sagte Gröger. Ihm zufolge leiden aber viele Beschäftigte massiv unter den gestiegenen Preisen für Lebensmittel, Energie und Benzin. Es brauche daher nachhaltig mehr Geld, um die Kaufkraft in der Gesellschaft und damit auch bei den VW-Kolleginnen und Kollegen zu stärken, forderte Gröger. (abr mit dpa)