Ahrweiler.
Ralf will anpacken, beim Aufbau helfen. Er hatte Glück, wohnt nur ein paar Kilometer entfernt vom Katastrophengebiet in Ahrweiler (Rheinland-Pfalz). Seit der Flut hilft er jeden Tag mit aus. Allerdings ist auch er vom Pech verfolgt – wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Er hadert etwas mit VW. Insgesamt besitzt er drei VW-Fahrzeuge – das Problem: Keines davon ist momentan fahrtüchtig. Das veranlasste Ralf zu einer Art Hilferuf in einer VW-Gruppe bei Facebook.
Drei VW – keiner fahrtüchtig
„Ich verzweifle gerade etwas“, schreibt er. Sein VW Golf 6 habe „das bekannte TSI-Problem“, der Motor des zehn Jahre alten Golfs sei kaputt. Sein ID.3 habe „die bekannte Problematik“ mit der Software, auch während der Fahrt. Er habe eigentlich in die Werkstatt gesollt – „weiß aber nicht, ob die noch steht“, so Ralf. Sein Golf 7 habe sich beim Helfen an der Ahr einen Platten geholt.
Insofern ist Ralf derzeit nicht allzu flexibel. Selbst sein Fahrrad habe jetzt leider einen platten Reifen, erzählt er news38.de. „Wir kommen halt nirgendwo mehr hin.“ Bei Facebook schreibt er etwas ratlos: „Gibt es eine Möglichkeit, wie ihr uns helfen könnt, dass wir wieder mobil sind? Wir würden gerne hier weiter helfen können. Das Elend hier unten ist nämlich extrem…“
Er wolle VW auf keinen Fall einen reinwürgen, betont er gegenüber news38.de. Aber vor allem die Software-Probleme beim ID.3 stören ihn. „Ich habe ein neues Auto, aber es funktioniert die halbe Zeit nicht. Schon beim Golf 6 hatte ich Pech damals mit dem defekten TSI-Motor. Für den Platten beim Golf 7 kann VW ja nichts, das passiert einfach.“
VW-Fahrer hofft auf schnelle Hilfe
Mit seinem Frust-Post habe er sich einfach Hilfe erhofft. Von der VW-Gemeinde an sich, und vielleicht ein bisschen auch vom Konzern. „Ich hab mir gedacht, vielleicht bietet uns ja jemand einen Leihwagen an. Opel bietet das ja auch an. Ich hab hier drei Volkswagen, aber keiner fährt. Von Opel könnte ich mir jetzt einen Leihwagen holen…“
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VW selbst habe er aus Zeitgründen noch nicht kontaktiert. Dafür sei wegen der Hochwasser-Katastrophe keine Zeit. Auch zum Reifenwechseln nicht. „Wir haben hier andere Probleme. Hauptsache ich bin mobil und kann runterfahren, um zu helfen. Wir wohnen zehn Minuten weg von dem Elend, in einer anderen Welt.“
Dennoch hat der Konzern jetzt ermutigende Nachrichten für den ID-Fahrer. Man habe sein Anliegen intern mit hoher Priorität weitergeleitet, antwortet ein Mitarbeiter auf seinen Facebook-Post. „Vielen Dank für dein Engagement“, heißt es dort weiter.
In Ahrweiler liege alles in Schutt und Asche – „keiner weiß, wie man das alles wieder aufbauen soll. Tote habe ich zum Glück noch nicht sehen müssen, aber die gibt es ja leider hier auch.“
Tatsächlich sind im Raum Ahrweiler mehr als 100 Menschen bei der Flutkatastrophe ums Leben gekommen, von vielen Menschen gibt es bis heute kein Lebenszeichen. Wie lange die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau dauern werden, ist völlig ungewiss…
VW mit Mega-Spende für Flutopfer
VW hatte zuletzt eine Millionenspende für die Betroffenen angekündigt. „In dieser extremen Notlage unterstützen wir die schnelle Hilfe für die Notleidenden“, sagte Konzernchef Herbert Diess. >> Mehr dazu liest du HIER! (red)