Frankreich ist gerade nicht so gut auf VW-Tochter MAN Energy Solutions zu sprechen.
Seit geraumer Zeit baut die VW-Tochter MAN Energy Solutions an der Atlantikküste Dieselmotoren – unter anderem für französische Atom-U-Boote. Doch nun war der französischen Regierung zu Ohren gekommen, dass VW die Produktion im Werk in Saint-Nazaire runterfahren könnte.
Das wiederum verärgerte Frankreichs Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno LeMaire zutiefst. So sehr, dass bei VW in Wolfsburg nun Post ins Haus flatterte, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.
VW-Tochter MAN Energy Solutions hat Ärger mit Frankreich
MAN Energy Solutions baut Dieselmotoren für Atom-U-Boote in Frankreich. Das ist vertraglich so geregelt. Dass die VW-Tochter das auch weiterhin macht, ist für Frankreich von enormer Wichtigkeit. Denn ohne die Motoren würden die U-Boote nicht fahren. Ebenso seien viele Atomkraftwerke auf eben jene Notstromaggretate angewiesen.
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Das ist MAN Energy Solutions:
- Sitz in Augsburg
- Anbieter von Großdieselmotoren und Turbomaschinen für maritime und stationäre Anwendungen
- ist eine VW-Tochter
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VW hatte vor einigen Jahren MAN übernommen und Frankreich gleichzeitig garantiert, dass weiterhin Dieselmotoren in dem Werk an der Atlantikküste gebaut werden. Doch mit den Jahren habe Volkswagen feststellen müssen, dass MAN Energy Solutions nicht so viel Rendite abwerfe wie erhofft. Loswerden könne VW die Tochter aber nicht so leicht, weil – wie im Fall von Frankreich – hier staatliche Interessen auf wirtschaftliche Interessen des Konzerns stoßen würden.
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Harter Sparplan bei MAN Energy Solutions
Die Konsequenz: MAN Energy Solutions müsse sich einem harten Sparplan unterziehen. Heißt also, dass VW mehrere Hundert Mitarbeitern kündigen will. In dem Werk an der Atlantikküste seien 75 Mitarbeiter betroffen.
Dass VW die Produktion der Dieselmotoren für Frankreich gänzlich einstellen will, hat der Konzern nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ mittlerweile zurückgewiesen: „Die Verträge werden eingehalten. Die Sorge und Befürchtungen der französischen Regierung nehmen wir ernst, sie sind aber völlig unbegründet.“ (abr)