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Helge Schneider in Wolfsburg: Als der Komiker DAS hört, wird er deutlich – „Stören doch immer“

Seit 45 Jahren steht er auf der Bühne: Helge Schneider. Der Komiker und Musiker war am Mittwochabend in der Autostadt in Wolfsburg und hat mit absurden Geschichten und humorvoller Musik für ein lachendes Publikum gesorgt. Doch bei aller Freude an Spaß und Musik gab es für Helge Schneider eine Sache, die er eigentlich gehofft hatte […]

Helge Schneider in Wolfsburg
© IMAGO / Manfred Siebinger

Wolfsburg

Das ist die VW-Stadt

Seit 45 Jahren steht er auf der Bühne: Helge Schneider. Der Komiker und Musiker war am Mittwochabend in der Autostadt in Wolfsburg und hat mit absurden Geschichten und humorvoller Musik für ein lachendes Publikum gesorgt.

Doch bei aller Freude an Spaß und Musik gab es für Helge Schneider eine Sache, die er eigentlich gehofft hatte während des Auftritts in Wolfsburg nicht zu hören. Doch in der Autostadt blieb das wohl nicht aus. Da konnte sich der Komiker einen Kommentar nicht verkneifen – der natürlich mit Humor zu nehmen war.

Helge Schneider in Wolfsburg mit deutlichen Worten: „Stören doch IMMER“

Dass bei dem 66-jährigen Helge Schneider nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden darf, sollte jedem klar sein, der den Künstler schon einmal zumindest im Fernsehen gesehen hat. Neben Jazzmusik und viel Witz nahm der 66-Jährige nicht nur sich selbst, sondern auch das Publikum, die Stadt Wolfsburg, VW und sogar die kleinsten unter uns aufs Korn – jedenfalls mutmaßlich.


Das ist Helge Schneider:

  • Er ist am 30. August 1955 in Mühlheim an der Ruhr geboren
  • Deutscher Unterhaltungskünstler, Komiker, Kabarettist, Schriftsteller, Film- und Theaterregisseur und Multiinstrumentalist
  • 1977 begann er seine Karriere
  • Entscheidend bei seinen Auftritten ist das Improvisieren

Was Schneider ernst meint und was nicht, bleibt eigentlich jedermanns Fantasie überlassen. So auch als er während seines Auftritts beim „Sommerlachen“-Festival in der Autostadt spielende Kinder wahrnimmt: „Ich höre Kindergeschrei“, platzt es aus ihm heraus. „Ich hatte verboten, dass Kinder spielen“, setzt er noch einen drauf. Mit einer guten Prise Ironie schließt er das Thema ab: „Sie stören doch IMMER.“ Das Publikum lacht.

Helge Schneider in Wolfsburg
Helge Schneiders Klassiker „Katzenklo“ durfte beim Auftritt in Wolfsburg nicht fehlen. (Archivbild) Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Annekathrin Linge/Geisler-Fotopr

Helge Schneider provoziert in VW-Stadt

Mit Sidekick Sergej Gleithmann (im engen Einteiler) und Gitarrist Sandro Giampietro führte Helge Schneider sein Publikum in braunem Kord-Anzug durch seine Musik, die Fans seit Jahrzehnten feiern. Neben „Wurstfachverkäuferin“, „Telefonmann“ und „Das alte Klavier“ durfte natürlich der Klassiker „Katzenklo“ nicht fehlen – inklusive Perücke.

Immer wieder bezieht Schneider aber auch das Publikum mit in seine Performance ein: Als beispielsweise vier Zuschauer zu spät kommen, lässt er deren Erscheinen nicht unkommentiert: „Hier sind eure Plastikstühle. Mal sehen ob die euch aushalten“, stichelt er. Doch die Vier nehmen es mit Humor.

Sergej Gleithmann bei Helge Schneider in Wolfsburg
Sidekick Sergej Gleithmann brachte Helge Schneider nicht nur Pfefferminztee in Wolfsburg. (Archivbild) Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt/Geisler-Fotopress

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Bei einem Thema befindet sich Schneider allerdings in Wolfsburg auf sehr dünnem Eis: In der VW-Stadt lässt er die metaphorische Bombe platzen: „Ich fahre ja Mercedes.“ Ein Unding in der Volkswagen-Heimat – ist das Stammwerk doch praktisch nebenan. Der Unmut löst im Publikum auch direkt ein paar Buh-Rufe und Pfiffe aus. Schneider rudert schnell zurück: „Jetzt fahre ich nur noch Peugeot.“

Wolfsburg kriegt von Helge Schneider auch sein Fett weg

Schon zu Beginn seines Auftritts, der ein paar Minuten nach 18 Uhr startet, eröffnet Schneider sein Programm mit einer Stichelei auf Kosten der VW-Stadt: „Ich wusste gar nicht, dass es Wolfsburg gibt“, lacht er. Doch schnell fügt er hinzu: „Ist schön bei euch.“


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Nach guten eineinhalb Stunden verabschiedet sich Helge Schneider von seinen Fans – mehrfach betont er während der Show ironisch, wie sehr er das Ende herbeisehnt. Durch die Notausgänge weist der 66-Jährige dem Publikum den Weg nach Hause.

Auf ein nächstes Mal in der Autostadt.