Was ein Mann aus Wolfsburg abgezogen haben soll, ist kaum zu fassen. Von einem schrecklichen Vorhaben getrieben, machte sich der Wolfsburger wohl auf den Weg in den Harz.
Tierschützer sind fassungslos. Eine Seltenheit ist der schockierende Fall allerdings nicht.
Wolfsburg: Fund sorgte für „ungutes Gefühl“
Weil er in den Urlaub fahren wollte, soll ein Wolfsburger Hundebesitzer seine beiden Tiere einfach ausgesetzt haben. Wie Mitarbeiter aus dem Tierheim Eckertal auf News38-Nachfrage erzählen, liefen die beiden Hunde-Brüder Sam und Jackson bereits am Dienstag (14. Mai) völlig allein zwischen Stiege und Allrode im Oberharz herum.
„Bei Ankunft konnten die beiden kaum vernünftig laufen, es plagte sie ein fieser Muskelkater“, so die Mitarbeiterin weiter. Der Verdacht: Die beiden vierjährigen Mischlinge irrten bereits etliche Kilometer durch den Harz, um das Auto ihres Besitzers wiederzufinden. Die zwei Brüder waren weder gechipt, noch hatten sie ein Halsband um. Die Mitarbeiter hatten also keine Ahnung, wem die beiden Hunde gehörten. „Somit kam uns schon ein sehr ungutes Gefühl im Bauch, wir kennen sowas ja.“
Entscheidender Hinweis bringt Klarheit
Erst am Donnerstag (23. Mai) erreichte das Tierheim dann ein entscheidender Hinweis. Die beiden Hunde sollen aus Wolfsburg kommen. „Ein Bild bestätigte dies zweifellos“, erklärt die Mitarbeiterin weiter. Denn eine Frau aus der VW-Stadt meldete sich, gab an, dass sie ab dem 13. Mai während des Urlaubs auf die beiden Vierbeiner aufpassen sollte.
Doch die Frau habe allerdings einen Tag zuvor wohl einen Unfall gehabt. Sie musste ins Krankenhaus und konnte sich nicht mehr um Sam und Jackson kümmern. Die Urlaubs-Pension platzte. Die Erfahrung der Tierheim-Mitarbeiter lässt nur eine Vermutung zu: „Man fuhr mutmaßlich von Wolfsburg in den Oberharz, schmiss die beiden raus, um dann in den langersehnten Urlaub zu fliegen.“
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In einem Facebook-Post machte das Tierheim Eckertal auf den schrecklichen Fall der beiden Mischlinge aufmerksam. Dort richten sie auch das Wort an den Besitzer, geschrieben aus der Perspektive der Vierbeiner: „Wir hoffen ihr hattet einen schönen Urlaub und es hat sich gelohnt, dass wir nun im Tierheim sitzen“, heißt es dort ironisch.
Die Mitarbeiter wissen nur sicher von einem Mann als Besitzer. „In Chatverläufen ist allerdings die Rede von ‚wir’“, heißt es. Ob es sich also um ein Paar handelt, kann nicht ausgeschlossen werden, ist aber auch nicht bestätigt.
Kein Einzelfall
Die vierjährigen Brüder sind mittlerweile wieder fit, insgesamt waren sie in einem guten Zustand. Nur ihre Krallen seien viel zu lang gewesen. In der kommenden Woche müssen sie noch vom Tierarzt untersucht werden, Impfungen stehen dann an. Einen Chip sollen sie auch endlich bekommen.
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Dass es sich bei dem Hundeschicksal aus Wolfsburg um einen traurigen Einzelfall handelt, können die Tierheim-Mitarbeiter nicht bestätigen. „Es ist auf jeden Fall keine Seltenheit.“ Manchmal würden Tierbesitzer ihre Vierbeiner auch einfach in der Wohnung zurücklassen. Und wandern dann einfach ins Ausland aus.
Für Jackson und Sam hoffen die Mitarbeiter jetzt einfach auf ein liebevolles Zuhause. Eine Familie, die sich um sie kümmert – und immer für sie da ist. Wo ein Hund ein festes Mitglied ist. Egal, ob Urlaubsaison oder nicht.