Hungrige Waschbären treiben am Neuen Teich in Wolfsburg ihr Unwesen – und machen den Graureihern das Leben schwer.
Doch damit soll Schluss sein. Das Umweltamt der Stadt, Bund und Nabu haben jetzt einige Maßnahmen umgesetzt, um dem Graureiher-Nachwuchs das Leben in Wolfsburg zu erleichtern.
Wolfsburg: Hungrige Waschbären machen Tieren das Leben schwer
Die Insel im Neuen Teich in der Wolfsburger Nordstadt ist ein beliebter Platz für Kromorane und Graureiher. Letztere zieht es vor allem zur Vogelbrutzeit dorthin. Jeder, der dort vorbeikommt, kann die Graureiher in den Baumwipfeln beim Brüten und Aufziehen ihrer Jungen beobachten.
Das Problem: Immer mehr Waschbären sind dort unterwegs. Und die haben es auf den Graureiher-Nachwuchs abgesehen. Sie sind nicht nur hervorragende Schwimmer, sondern auch gute Kletterer und haben somit leichtes Spiel, an die Nester der Graureiher zu kommen.
Schon 2012 hatten Waschbären zugeschlagen und waren auf Beutezug in den Baumkronen am Neuen Teich unterwegs. Seinerzeit brachten Naturschützer Rollglas-Manschetten am Stamm bekannter Brutbäume an. Und die Maßnahme zeigte Wirkung. In den Jahren danach war es ruhig – bis 2022.
Wolfsburg will Graureiher-Nachwuchs schützen
Denn dann beobachteten Tierschützer erneut, dass die Waschbären sich auf Beutezug begaben. Doch was war passiert, dass das wieder möglich war? Laut der Stadt Wolfsburg waren viele Baumkronen dicht ineinander gewachsen, andere Bäume waren durch Wind in Schräglage geraten. Heißt, die Waschbären mussten nicht mehr zwangsläufig die Brutbäume raufklettern, um an Beute zu kommen.
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Für die Stadt Wolfsburg sowie die Umwelt- und Tierschützer von Bund und Nabu ist klar: Da muss was passieren! Deshalb wurde jetzt bei den Rollglas-Manschetten aufgerüstet. Mehr als 60 neue Manschetten seien notwendig, um die Brutkolonie zu schützen. Das Besondere: Das Rollglas überlappt. Damit soll es möglich sein, dass die Manschetten über Jahre geweitet werden können – und sie somit nicht in die Baumstämme einwachsen.