VW steht unter Druck.
Während sich derzeit Manager und Ex-Manager von VW vor dem Landgericht in Braunschweig wegen des Dieselskandals verantworten müssen (>>> mehr zum Prozess liest du hier), warten noch immer Kunden in Europa darauf, eine Entschädigung wegen des Diesel-Skandals zu bekommen.
Ein Umstand, der so nicht geht, findet das Netzwerk für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz. Darin sind die zuständigen Behörden der EU-Staaten organisiert, die jetzt mit einem öffentlichen Statement Druck auf Volkswagen ausüben wollen.
VW: EU-Staaten machen dem Konzern Druck – sie haben eine klare Forderung
In dem Statement wird VW dazu aufgerufen, Kontakt zu den Verbrauchern in allen EU-Mitgliedsstaaten aufzunehmen, „die noch Entschädigung suchen, um angemessene Lösungen zu finden und dieses Kapitel zu schließen“. So könne weiterer jahrelanger Rechtsstreit vermieden werden. Alternativ könne VW sich mit dem gleichen Ziel an die CPC-Behörden werden.
„Das ist eine Frage des Vertrauens“, sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders der Deutschen Presse-Agentur. Er verwies auf den Vergleich in Deutschland, bei dem sich Verbraucherschützer und VW darauf geeinigt haben, je nach Alter und Typ des Fahrzeugs zwischen 1350 und 6250 an die Kunden zu zahlen. In den Niederlanden und Italien hätten Gerichte den Verbrauchern rund 3000 Euro zugesprochen, sagte Reynders. VW solle nun ein klares Signal an die Kunden in anderen Ländern senden, dass man sie in einem ähnlichen Rahmen entschädige.
EU-Kommission hat mehrfach Gespräch mit VW gesucht
Die EU-Kommission habe mehrfach versucht, darüber mit VW zu sprechen, aber keine positive Antwort bekommen. Ein entsprechendes Schreiben von Reynders an VW-Chef Herbert Diess veröffentlichte die EU-Kommission ebenfalls.
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Den Vergleich in Deutschland, auf den sich Verbraucherschützer und die Wolfsburger 2020 geeinigt hatten, akzeptierten rund 245.000 Kunden. Kurz nach der Einigung entschied der Bundesgerichtshof, dass VW seine Kunden systematisch getäuscht hat: Hätten sie gewusst, dass die Diesel-Autos mit einem bestimmten Motor viel mehr Schadstoffe ausstießen als auf dem Prüfstand messbar, hätten sie sich vermutlich für ein anderes Fahrzeug entschieden. Der Konzern ist deshalb zu Schadenersatz in Deutschland verpflichtet. (dpa)
Zuletzt hatte „Das Gesicht des Skandals“ in einem Interview erstmals über seine Beteiligung am Dieselskandal gesprochen. Was Oliver Schmidt zu seiner Rolle gesagt hat, liest du hier >>>>.