Wolfsburg/Stuttgart.
Grünen-Chef Cem Özdemir will, dass VW & Co. ab 2030 nur noch E-Autos bauen.
Die Forderung der Grünen an die Autoindustrie ist nicht neu – als man das zum ersten Mal gefordert habe, hätte es noch „sehr heftige Reaktionen gegeben“, so Özdemir. Heute sei man weiter. Auch und vor allem bei VW.
VW: Özdemir sieht Bereitschaft
Auch die Autobauer wüssten: „Wenn wir weitermachen wie bisher, wird es kein deutsches Auto mehr geben. Dann wird es der Industrie gehen wie Nokia“, sagte der Grünen-Chef dem Berliner „Tagesspiegel“. Der einstige Weltmarktführer für Handys habe damals mit Arroganz auf das Smartphone reagiert und sei dann in dem Bereich zum Nischenhersteller geschrumpft.
Aus Özdemirs Sicht ist die Bereitschaft zur Veränderung vor allem bei VW und der VW-Tochter Audi da. „Ich höre, dass auch die Daimler-Führung in der Elektromobilität die Zukunft des Pkw sieht, nicht im Verbrenner“, sagte Özdemir dem „Tagesspiegel“.
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Als Ende des Verbrenners visierten die Grünen das Jahr 2030 an. Zumal ja inzwischen sogar „sogar Markus Söder 2035 als Ausstiegsdatum“ nenne. Nur zu dessen CSU-Parteifreund Andreas Scheuer, dem aktuellen Verkehrsminister, sei dieses Vorhaben noch nicht durchgedrungen.
Nicht ausgeschlossen, dass Özdemir selbst bald Bundesverkehrsminister wird. Dem Leiter des Verkehrsausschusses werden bei einem Wahlerfolg der Grünen gute Chancen zugerechnet. Ihm sei es aber egal, wo er hinkomme, so der 55-Jährige: „Ich habe das Gefühl, die Menschen warten nur darauf, dass wir die Verkehrswende endlich angehen.“
VW mit riesiger E-Offensive
Volkswagen treibt die E-Mobilität tatsächlich so konsequent voran wie kaum ein anderer Autohersteller. Konzernchef Herbert Diess setzt alles auf eine Karte.
Bis 2025 will VW – je nach Marktentwicklung – bis zu drei Millionen reine Elektro-Autos pro Jahr bauen und verkaufen. Mehr als 70 neue, elektrifizierte Konzernmodelle sollen auf den Markt kommen, darunter 50 reine Elektrofahrzeuge. (ck)