In Wolfenbüttel meldet sich eine Fleischerei in den sozialen Medien mit einem dringenden Hilferuf. Eine Besserung ist bis jetzt nicht in Sicht.
Viel Zeit bleibt der Wolfenbütteler Fleischerei bei ihrer Suche nicht. Weil sich bisher noch niemand gefunden hat, musste das Geschäft sogar schon frühzeitig schließen.
Wolfenbütteler Fleischerei mit dringender Bitte
Seit fast 30 Jahren steht Frank Heine hinter der Theke seiner Fleischerei in der Wolfenbütteler Innenstadt. Begonnen hat sein Urgroßvater 1911 mit dem Familienbetrieb. Für den 55-Jährigen ist der Beruf des Metzgers ein Traditions-Handwerk, dass er mit seiner Fleischerei am Leben halten will. Im Moment sieht es damit aber schlecht aus. Den Fachkräftemangel bekommt er aktuell mit aller Härte zu spüren.
Auf Facebook hat er vor einiger Zeit eine Anzeige mit einer dringenden Bitte geschaltet. „Wir brauchen Personal“, heißt es in dem deutlichen Beitrag auf Facebook. Leider hat sich bis jetzt noch niemand Passendes auf die Suche der Fleischerei gemeldet. Doch langsam wird die Zeit für die Fleischerei knapp. News38 hat mit dem Besitzer der Wolfenbütteler Fleischerei, Frank Heine, über seine Suche nach neuem Personal gesprochen.
Schwierige Personalsuche: „meldet sich keiner“
Ein paar passende Bewerbungen hat der Metzger schon erhalten. Allerdings arbeiteten alle von ihnen noch in anderen Verhältnissen und könnten deswegen erst in einigen Wochen bei der Fleischerei einsteigen. „Wir brauchen sofort jemanden, denn jetzt ist die stressigste Zeit“, berichtet Heine im Gespräch mit News38. Besonders zum Ende des Jahres gehen viele Weihnachts-Bestellungen bei der Metzgerei ein. Hier braucht das Team also jede Unterstützung, die sie bekommen kann. „Sobald jemand krank wird, kann es auch sein, dass wir einen Tag lang mal zumachen müssen“, sagt er weiter. Bereits jetzt musste er die Öffnungszeiten seines Geschäfts in der Wolfenbütteler Innenstadt verkürzen.
Im Moment ist für ihn und seine Mitarbeiter keine Besserung in Sicht. Während seiner Suche nach neuem Personal merkt Heine, dass sich der Arbeitsmarkt geändert hat. „Wenn man früher in Zeitungen annonciert hat, dann haben sich in der ersten Woche schon zehn Leute beworben. Aber wenn man heute etwas annonciert, meldet sich überhaupt keiner.“ Mit seinem Aufruf bei Facebook hatte er mehr Glück. Hier hat seine Suche zumindest ein bisschen Erfolg gehabt. Gepasst hat es bei dem Bewerber am Ende aber doch nicht ganz. Dabei gibt es bei der Arbeit in einem Traditions-Betrieb wie seinem einige Vorteile gegenüber Fleischtheken von großen Supermarkt-Ketten, betont Heine.
Traditions-Betrieb über Supermarkt-Ketten: „Wir können auch einiges bieten“
„Wer bei uns arbeitet, hat immer eine fünf-Tage-Woche. Arbeiten am Samstag und Sonntag muss hier niemand“, berichtet Heine News38. „Supermärkte haben bestimmt einige Vorteile als Arbeitgeber, aber wir können auch einiges bieten“, findet der Metzgerei-Betreiber. Ein gut funktionierendes Team ist für ihn besonders wichtig. Das merkt er auch jetzt, während einer seiner Mitarbeiter nicht so oft hinter der Theke stehen kann, wie er eigentlich gerne würde.
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Auch wenn es eine größere Belastung für seinen Betrieb bedeutet, versucht er alles möglich zu machen und auf die Wünsche seiner Mitarbeiter einzugehen. Mit seinem Team ist der 55-Jährige zufrieden. „Nur leider zu klein“, stellt der Metzger lachend fest. Bewerbungen nimmt die Fleischerei Heine in Wolfenbüttel gerne entgegen und hofft, bald neuen Zuwachs in seinem Team begrüßen zu dürfen.