Szenen, die fassungslos machen: Bei dem Fußball-Turnier „Wolters-Cup“ in Wolfenbüttel ist am Samstag (7. Januar) ein Zuschauer auf einen Schiri losgegangen – und prügelte von hinten auf den Unparteiischen ein. Das Turnier wurde daraufhin abgebrochen.
Der Zuschauer war dabei ein verletzter Spieler des SV Wendessen. Der Verein zeigt sich über die Attacke in Wolfenbüttel fassungslos – und handelt sofort.
Wolfenbüttel: Verletzter Spieler war „angetrunken“
Beim Halbfinale der inoffiziellen Stadtmeisterschaften standen sich der MTV Wolfenbüttel und SV Wendessen gegenüber. Als bei einem Spielstand von 3:1, habe der Schiedsrichter eine zwei Minuten Strafe gegen einen Spieler des SV Wendessen (SVW) verhängt, wie der Verein auf Nachfrage von News38 erklärte.
Für einen Zuschauer offenbar zu viel: Der Mann, der zum SVW gehörte und verletzt war, stürmte aus dem Block über die Bande – und attackierte den Schiri von hinten, wie der Verein weiter berichtet. Die zwei Unparteiischen brachen das Turnier in der Folge ab – die Mannschaften vom MTV Wolfenbüttel und FC Arminia Adersheim einigten sich auf einen geteilten Sieg.
Turnier-Abbruch in Wolfenbüttel war „einzig richtige Entscheidung“
Der Fußballverein aus Wendessen hat sich in einer Stellungnahme bei allen Beteiligten für das Verhalten des verletzten Spielers entschuldigt und zeigt sich fassungslos. Dem schließt sich auch der Turnier-Ausrichter BV Germania an. Außerdem handelte der SVW sofort – suspendierte den Angreifer und leitete ein Ausschlussverfahren ein. „Der Spielerpass wurde noch an dem Abend entwertet“, wie es weiter heißt.
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Außerdem wird sich der Verein laut eigener Aussage für eine juristische Auswertung einsetzen und bei der Aufklärung helfen. Abschließend hat der Verein noch eine wichtige Botschaft: „Der SV Wendessen distanziert sich in jeglicher Form von Gewalt und stellt den Schutz der Schiedsrichter über alles. Das Turnier abzubrechen, war die einzig richtige Entscheidung, die wir sofort unterstützt haben.“
Wolfenbüttel: Mannschaft entschuldigt sich
Seit Jahren sticht der Fußballverein aus Wendessen bei dem Wolters-Cup raus – vor allem wegen seiner großen Fangemeinschaft. Auch am Wochenende bekamen die Spieler tatkräftige Unterstützung aus den eigenen Reihen. „Der SV Wendessen hatte an beiden Turniertagen einen überragenden Support auf den Rängen mit bis zu 70 Anhängern, die lautstark, aber immer friedlich und sportlich fair ihre Mannschaft zu einer großartigen Leistung getrieben haben“, erzählt der Vereins-Abteilungsleiter gegenüber News38.
Das habe auch die Turnierleitung mehrfach positiv erwähnt. Daher soll es bei dem nächsten Cup keine Einschränkung für die Besucher geben. „Eine generelle Bestrafung der Allgemeinheit wegen einer Einzelperson, die sich anscheinend nicht im Griff hat, sehen wir nicht vor.“ Die Mannschaft des SVW hat sich zudem bei der Siegerehrung offiziell für die Aktion ihres verletzten Spielers entschuldigt.