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Wolfenbüttel: Busfahrer werden beleidigt – Chef spricht Klartext: „Wir haben die Regeln nicht gemacht“

Wolfenbüttel: Busfahrer werden beleidigt – Chef spricht Klartext: „Wir haben die Regeln nicht gemacht“

Wolfenbüttel
Nicht alle Fahrgäste kommen in Wolfenbüttel mit der Maskenpflicht zurecht. (Archivbild) Foto: IMAGO / 7aktuell

Wolfenbüttel. 

Die Pandemie setzt vielen Menschen in Deutschland zu. Kein Wunder, dass die Emotionen an manchen Stellen hochkochen.

Allerdings werden in Wolfenbüttel immer wieder Grenzen überschritten. In der Stadt beschweren sich viele Busfahrer über die Beleidigungen, denen sie Tag für Tag ausgesetzt sind.

Wolfenbüttel: Auseinandersetzungen wegen Maskenpflicht

Seit dem 09. Mai gilt es eine Mund-Nasen-Bedeckung in allen Verkehrsmitteln des Personenverkehrs und die dazugehörigen Einrichtungen zu tragen. Dazu gehören Haltestellen, Bahnhöfe, Flughäfen und Fähranleger. Einzige Ausnahme sind die Fahrer. Das sorgte in den letzten Tagen für etliche Auseinandersetzungen in den Bussen.

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Das Wolfenbütteler Reiseunternehmen „Der Schmidt“ berichtet, dass die Angestellten oft beleidigt werden, wenn diese die Fahrgäste auf die Maskenpflicht hinweisen. Viele fühlen sich ungerecht behandelt, weil die Busfahrer hinter der Scheibe am Steuer von der Regel ausgenommen sind. In einigen drastischen Fällen wurden die Fahrgäste so sauer, dass sie den Bus beschädigten. Das will sich das Unternehmen nicht länger gefallen lassen. Schließlich haben sie die Regeln nicht selbst aufgestellt, sondern halten sich auch nur an die Beschlüsse der niedersächsischen Regierung.

„Es kann nicht sein, dass unser Fahrpersonal seit Monaten immer an vorderster Front ist, täglich fahrt, die Leute von A nach B bringt und dann beleidigt und angefeindet wird, wenn es auf die bestehenden Regeln hinweist“, erklärt der Geschäftsführer des Reiseunternehmens gegenüber der „Braunschweiger Zeitung“.

Gewerkschaft und Polizei kennen das Problem

Die Gewerkschaft Verdi und die Polizei in Wolfenbüttel kennen das Problem bereits. Die Beamten versuchen möglichst sachlich derartige Konflikte zu lösen: „Unsere Mitarbeiter sind stets auf Diplomatie aus. Meist finden wir auch eine Lösung. Wenn es aber gar nicht anders geht, müssen wir härter durchgreifen“, bestätigt ein Polizeisprecher. Letztendlich können Busfahrer von dem Hausrecht Gebrauch machen und randalierende Fahrgäste von der Fahrt ausschließen.

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Trotzdem stören solche Vorfälle den Arbeitsalltag enorm. Laut seien in Wolfenbüttel außerdem auch Briefträgerinnen und Briefträger, Beschäftigte im Einzelhandel oder in Pflegeberufen von Beschimpfungen nicht befreit. (neb)