Wolfenbüttel.
Die Berliner Tafel steht seit Tagen in der Kritik: Laut einer TV-Reportage sollen ehrenamtliche Mitarbeiter dort gespendete Waren im großen Stil entwendet haben. Das widerspricht nicht nur dem Auftrag der Tafeln, Bedürftige mit Lebensmitteln zu versorgen – es ist auch kriminell. Beim Wolfenbütteler Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes, der die Wolfenbütteler Tafel betreibt, herrscht daher Klarheit, was den Umgang mit Diebstählen durch Mitarbeiter angeht.
Solche Fälle habe es bereits bei der Wolfenbütteler Tafel gegeben – insgesamt zwei in den vergangenen zehn Jahren. Das berichtet Andreas Ring, Vorstand des DRK-Kreisverbands. „Die Zusammenarbeit mit diesen Leuten wurde umgehend beendet. Die Mitarbeiter wurden bei der Polizei angezeigt und bestraft„, erklärt Ring. Auch die Berliner Tafel hat sich laut eigenen Angaben inzwischen von Mitarbeitern getrennt – darunter auch ein Ausgabestellen-Leiter.
Jeder bekommt das Gleiche
Im Unterschied zu den meisten Tafeln in Deutschland vergibt der Wolfenbütteler Tafelladen feste Abholtermine. „Dadurch wissen wir, wie viele Abholer morgen kommen, und können die Waren gerechter verteilen„, erläutert Ring. „Das bedeutet zwar mehr Planungsaufwand für uns. Den Abholern wird aber die demütigende Erfahrung erspart, in der Schlange vor der Tür zu warten.“
Egal ob Früh- oder Spätabholer – jeder erhält den gleichen Warenkorb. „Einige Produkte reservieren wir für Kinder – das ist die einzige Ausnahme“, räumt Ring ein. Durch die große Unterstützung der Bäckereien stehen Brot und Kuchen oft zur Auswahl. „Wenn das Angebot groß genug ist, können wir sogar auf Allergiker und Vegetarier Rücksicht nehmen„, ergänzt Juliane Liersch, ehrenamtliche Leiterin des Wolfenbütteler Tafelladens.