Veröffentlicht inEintracht Braunschweig

Eintracht Braunschweig: VAR-Wahnsinn! Technik-Panne kommt ans Licht – war es doch Abseits?

Beim erlösenden 3:2 von Eintracht Braunschweig sorgte der VAR für Frust. Jetzt wird es richtig brisant. War es doch Abseits?

Eintracht Braunschweig
© IMAGO/Jan Huebner

Eintracht Braunschweig: Der legendäre Meistertitel von 1967

Eintracht Braunschweig gelang 1967 der erste und bis heute einzige deutsche Meistertitel. Wir zeigen dir, wie es dazu kam.

Erleichterte Löwen, am Boden zerstörte Osnabrücker. So unterschiedlich die Gefühlslagen bei Eintracht Braunschweig und dem VfL ist, beide eint nach 3:2 im dem Kellerduell der Frust über den Videobeweis.

Schon der mehr als strittige Handelfmeter gegen Eintracht Braunschweig sorgte für einen Aufschrei. Nach dem Siegtreffer überschlugen sich dann die Ereignisse. Oder eben genau nicht – denn es passierte minutenlang gar nichts. Nun kommen brisante Details über den VAR-Eingriff ans Licht.

Eintracht Braunschweig: VAR-Wahnsinn wird immer heißer

Auf den explosionsartigen Jubel folgte beklemmendes Bangen. Gerade hatte Ermin Bicakcic den kaum noch für möglich gehaltenen Siegtreffer erzielt, da schaltete sich der Kölner Keller ein. Fünf Minuten lang wurde das 3:2 auf Herz und Nieren geprüft. Am Fernseher wie im Stadion reagierten die Fans beider Klubs ungehalten und völlig entnervt über die nächste VAR-Kapriole.

+++ Eintracht Braunschweig – VfL Osnabrück: Tumult an der Theke – Großeinsatz mitten in der Stadt +++

„Warum dauert das so lange“, fragten sich alle. Die Antwort kam am Tag danach von Alex Feuerherdt. Dabei gab der DFB-Schiedsrichter-Sprecher tiefe und brisante Einblicke in den Entscheidungsprozess um das spielentscheidende Tor im richtungsweisenden Kellerduell.

Abseits? VAR konnte es nicht auflösen

„Das Abseits ließ sich mit den vorhandenen Kameraeinstellungen nicht zweifelsfrei auflösen, weil teilweise Spieler verdeckt waren und sich nicht in allen Einstellungen die Linien anlegen ließen“, erklärt der 54-Jährige gegenüber „T-Online“. Ein Verdacht, der sich bei vielen Lesern dieser Worte sofort einschlich, erhärtete sich bei den anschließenden Aussagen noch weiter: „Der VAR hat es bei allen Einstellungen versucht, die aussagekräftig waren oder hätten sein können, am Ende ließ sich die Feldentscheidung zumindest nicht klar widerlegen. Deshalb blieb es bei der Tor-Entscheidung.“

War es etwa doch ein Abseits-Tor? Feuerherdts Aussagen legen nahe, dass eine endgültige Auflösung der Situation selbst nach dem Endlos-Check nicht möglich war. So mancher Osnabrücker könnte nun an die Decke gehen und lauthals einen Einspruch gegen die Spielwertung fordern – gleichzeitig folgt die Entscheidung aber dem sehnlichen Wunsch tausender Videobeweis-Gegner in Deutschland genauso wie der (viel zu selten angewandten) Regel: Nur eindeutige Fehlentscheidungen sollen vom VAR korrigiert werden.

Technik-Panne im Eintracht-Stadion

Heißt: Selbst bei Schwarz-Weiß-Entscheidungen wie Abseits gilt (eigentlich) die Prämisse, nur glasklar und nachweislich falsche Entscheidungen des Chef-Schiris auf dem Platz zu ändern. So geschah es bei Eintracht Braunschweigs Siegtor. Doch ein weiteres brisantes Detail verändert die Situation.

Nach Informationen von „T-Online“ war es im Eintracht-Stadion zu einer fatalen Technik-Panne gekommen. Demnach waren die Torraum-Kameras ausgefallen – und damit ausgerechnet auch jene, die zur Prüfung des Bicakcic-Tors die beste gewesen wäre.


Mehr News:


Weil alle anderen Kameras keine eindeutige Auflösung brachten, blieb die Entscheidung von Schiedsrichter Florian Lechner bestehen. In Osnabrück dürfte das nicht gerade für helle Freude sorgen. Die Frage, ob das Siegtor von Eintracht Braunschweig letztendlich irregulär war, bleibt auch nach ellenlangem Videobeweis-Studium womöglich ungeklärt.