In Salzgitter treibt offenbar weiterhin ein Tauben-Hasser sein Unwesen.
Die Polizei ist alarmiert – und die Tauben-Schützer aus Salzgitter sind nicht nur schockiert, sondern versuchen gleichzeitig, ihre Schützlinge vor einem qualvollen Tod zu bewahren.
Salzgitter: Mehrere Tauben vergiftet
Inga von den „Tauben-Engeln“ sagte News38, dass sie und ihr Team allein am vergangenen Wochenende 21 Tauben gefunden haben – nur eine Taube habe da noch gelebt, sei dann aber verstorben. Die Tiere müssen unfassbar gelitten haben. Offensichtlich haben sie alle bewusst ausgestreutes Gift gefressen.
Die in Salzgitter gefundenen Tauben hatten laut Inga alle Schaum vorm Mund und waren stark verkrampft. Eine Tierärztin habe zwei Tiere obduziert und dabei in ihrem Kropf Giftweizen gefunden. Dieses Ratten- oder Mäuse-Gift darf eigentlich nur in speziellen Köderboxen ausgelegt werden, damit etwa Tauben oder andere Vögel nicht drankommen – denn das gleicht einem Todesurteil. Wer öffentlich Giftweizen verstreut und dabei erwischt wird, muss mit hohen Strafen rechnen. Die Polizei ermittelt, sagte ein Sprecher zu News38. Eine entsprechende Anzeige sei eingegangen.
Dass Anwohner oder Ladenbesitzer aus Salzgitter sich von den Tauben gestört fühlen, kann Inga durchaus nachvollziehen. „Aber sie deswegen auf solch grausame Art und Weise zu töten und in Kauf zu nehmen, dass auch andere zu Schaden kommen, ist sicherlich der absolut falsche Weg“, sagt sie zu News38. Tauben seien genauso liebenswert wie alle anderen Lebewesen auch. „Diese Tiere haben niemandem etwas getan und sie wollen sicherlich am wenigsten in unseren Städten zwischen all dem Müll und Dreck leben“, schreibt Inga bei Facebook. Die Kommentare dort sind eindeutig: „Mir laufen die Tränen“, schreibt zum Beispiel eine Userin.
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Besonders störe sie, dass allein wir Menschen schuld daran seien, dass Tauben in unseren Städten leben müssen – und niemand so richtig Verantwortung übernehmen will. Stadttauben seien Nachfahren von Brieftauben und rechtlich somit als „Fundtier“ einzuordnen, sagt Inga. „Sie werden weiterhin jährlich ausgesetzt und zu Wettflügen gezwungen, die sie meist nicht überleben oder sich eben in unseren Städten ansiedeln, weil es sogenannte ‚Felsentauben‘ sind und unsere Städte für sie wie Felsen aussehen.“
Inga und das Tauben-Engel-Team arbeiten seit zwei Jahren daran, Tauben-Schläge in Stadtnähe zu errichten – bald soll das Projekt dann endlich realisiert werden.