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Salzgitter: Ausgerechnet SIE werden traurig zurückgelassen – „Für alles andere ist Geld da?“

Eine wichtige Einrichtung verschwindet schon bald aus Salzgitter! Vor allem die Kleinsten unter uns dürfte das traurig machen – Eltern gehen auf die Barrikaden.

Salzgitter
© IMAGO / Kirchner-Media

Kindergeld beantragen: So einfach geht’s

Jede Familie hat Anspruch auf Kindergeld. Allerdings bekommt man das Geld nicht einfach so. Es muss ein Antrag bei der zuständigen Familienkasse gestellt werden. Wie das geht und welche Nachweise ihr erbringen müsst, erklären wir.

Ende des Jahres ist in Salzgitter Schluss – eine wichtige Anlaufstelle verschwindet aus der Stadt und hinterlässt Traurigkeit, Wut und Verzweiflung gleichermaßen.

Die Schließung trifft den Nerv vieler Eltern in Salzgitter. Einige finden, dass die Info über das Aus viel zu spät verkündet worden sei. Bei den meisten dominiert aber vor allem eine Frage: Warum?

Salzgitter: Hier ist im Januar 2023 Schluss

Zwischen 60 und 100 Kinder stehen in Salzgitter im nächsten Jahr ohne Spielgruppe da. 2017 war das Projekt in Salzgitter ins Leben gerufen worden: In insgesamt zehn Gruppen mit jeweils sechs bis zehn Plätzen sollten Kinder auf den Besuch einer Kita oder der Grundschule vorbereitet werden. Der Bund förderte das Programm unter dem Namen „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“.

Doch Ende 2022 ist Schluss, wie die Stadt auf Nachfrage von News38 bestätigte: „Dieses Projekt endet zum 31. Dezember 2022 ohne ein Nachfolgeprogramm.“ Die einzige Alternative: Die Stadt Salzgitter übernimmt die Kosten.

„Hier muss klar gesagt werden, dass das keine kommunale Pflichtaufgabe ist, sondern diese nur im Rahmen einer freiwilligen Aufgabe der Stadt realisiert werden könnte“, wie es weiter heißt. Und hier liegt das Problem. Salzgitter befindet sich in einer „schwierigen finanziellen Situation.“ Spielraum für eine Projekt-Übernahme sehe man daher nicht.

Eltern aus Salzgitter gehen auf die Barrikaden

Zwei Kinder von Ronny Knorr aus Salzgitter besuchen den Spielekreis Christ-König in Bad. Seine Tochter ist aktuell in der Krabbelgruppe, wie er einem Reporter von News38 erzählte. „Sie knüpft Beziehungen zu anderen Kindern, das Soziale verbessert sich dadurch und Kinder mit Migrationshintergrund, sie passen sich mehr an und integrieren sich. Und ich finde, es ist eine sehr gute Sache, dass es so was gibt“, erzählt er im weiteren Gespräch.

Salzgitter Spielgruppe
Eltern und Kinder aus der Spielgruppe Christ-König in Salzgitter Bad: Von links: Ronny Knorr und Barbara Kowalsk, Nina Heinemann, Mandy Vogel-Sengül und Fatimah El-Soukie. Foto: Rudi Karliczek

Der Bedarf in Salzgitter sei seiner Meinung nach groß – und vor allem eine große Hilfe. Was ihn am meisten stört: „Salzgitter wirbt ja gerne für Kinderfreundlichkeit.“ Laut Ronny Knorr hätten Eltern und Kinder zwei Wochen vor der geplanten Schließung gar nichts davon gewusst. „Wir wissen nicht, wie es weitergeht. Wir sitzen jetzt alle quasi im Dunkeln.“

Für den Familienvater hätte die Stadt viel früher reagieren und sich um eine Nachfolge kümmern müssen. Mittlerweile scheint es so, dass die Nachricht vom Aus aber auch bei den Eltern angekommen ist. Ronny Knorr hat sich jetzt mit einem verzweifelten und wütenden Facebook-Beitrag an Oberbürgermeister Frank Klingebiel gewandt: „Mir tun die Kinderseelen Leid, weil sie nicht verstehen, warum sie nicht mehr in die Spielgruppen können.“ Die Kinder hätten Freundschaften geschlossen – generell hätten die Kleinen von dem Projekt nur profitiert und sich weiterentwickelt. „Bei allem Respekt, für alles andere ist Geld da, aber für die Kinder nicht?“, schreibt Knorr weiter.


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Mandy Vogel-Sengül ist Mutter einer zweijährigen Tochter. Ihr Kind besucht den Spielkreis in Salzgitter – dadurch könne die Frau in ihrer Elternzeit noch acht Stunden in der Woche im Familienzentrum aushelfen.

Im April arbeitet sie dann wieder fest in dem Zentrum. Das Aus für die Spielgruppen stellt die Mutter vor eine große Herausforderung: „Ich muss jetzt schauen, wo ich mein Kind in Betreuung geben kann, während ich im April wieder anfange zu arbeiten.“