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Salzgitter: Schräger Schmuck! Du wirst nicht glauben, was sich die Leute um den Hals hängen

Schmuck ist Geschmackssache! Das musste auch eine Juwelierin aus Salzgitter feststellen. Denn bei ihr zu Hause werden ganz besondere Erinnerungsstücke hergestellt.Auf den ersten Blick scheint das „Mamis Juwelen“-Sortiment nicht sonderlich skurril zu sein: Ohrringe, Ketten und Ringe gibt es dort zu kaufen. Allerdings wird der Schmuck von Iris-Marie Bärensprung aus Salzgitter mit einem ganz besonderen […]

Frau zeigt Kette in die Kamera
Eine Frau aus Salzgitter stellt ganz besonderen Schmuck her – der nicht jedermanns Geschmack trifft. Foto: Rudolf Karliczek

Schmuck ist Geschmackssache! Das musste auch eine Juwelierin aus Salzgitter feststellen. Denn bei ihr zu Hause werden ganz besondere Erinnerungsstücke hergestellt.

Auf den ersten Blick scheint das „Mamis Juwelen“-Sortiment nicht sonderlich skurril zu sein: Ohrringe, Ketten und Ringe gibt es dort zu kaufen. Allerdings wird der Schmuck von Iris-Marie Bärensprung aus Salzgitter mit einem ganz besonderen Inhalt gefüllt.

DIESER irre Schmuck wird in Salzgitter hergestellt

Sicherlich haben schon viele Tierfreunde von der Möglichkeit gehört, aus dem Fell oder der Asche ihrer geliebten Vierbeiner Schmuck herstellen zu lassen – das bietet auch Iris-Marie Bärensprung an. Allerdings geht sie noch einen Schritt weiter: Sie stellt zudem Juwelen aus Muttermilch und Babyhaaren her.

„Als ich davon das erste Mal gehört habe, fand ich es auch ein bisschen befremdlich“, erzählt die gelernte Fußpflegerin im Gespräch mit News38. „Als ich allerdings mein zweites Kind gestillt und dabei eine enge Bindung zu ihr aufgebaut hatte, wollte ich die Erinnerungen greifbar machen. Von da an sind mir die Muttermilch-Juwelen nicht mehr aus dem Kopf gegangen.“

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Im Jahr 2017 gab es aber kaum Anbieter, die einen solchen Schmuck in Deutschland hergestellt haben. Die meisten Juweliere kamen aus Polen oder Amerika. Deshalb hat sich Iris-Marie gedacht: „Das kannst du doch auch selbst!“ Und was soll man sagen: Gesagt, getan.

Seit 2019 gibt es die Mami-Juwelen aus Salzgitter zu kaufen

Nur wenige Wochen später hat sie ihre ersten Versuche unter der Kellertreppe gewagt und war von Anfang an begeistert. „Ich habe mir gedacht: Wow, cool sieht das aus! Nach paar Wochen gab es aber das böse Erwachen, weil der Schmuck sich total braun verfärbt hat.“ Ans Aufgeben wollte die Salzgitteranerin aber nicht denken. Also hat sie über ein Jahr lang an dem Konservierungsprozess rumgetüftelt.

Frau guckt auf Kette
Iris-Marie Bärensprung stellt seit mehr als drei Jahren Muttermilch-Schmuck in Salzgitter her. Foto: Rudolf Karliczek

Und siehe da: Ende 2018 hatte Iris-Marie eine stabile Methode entwickelt, sodass Anfang des Folgejahres der „Mamis Juwelen“-Shop mit ihrer ersten eigenen Muttermilch-Kollektion online ging. Teilweise lief es sogar so gut, dass sie einen Bestellstopp ausrufen und ihre Schwägerin ihr unter die Arme greifen musste. Denn Iris-Marie stellt die Mami-Juwelen als zweites Standbein neben ihrer Arbeit als Fußpflegerin her.

Seit dem Ukraine-Krieg und der Inflation in Deutschland ist die Nachfrage allerdings stark zurück gegangen. Einige Hersteller konnten sich nur wenige Wochen auf dem Markt halten, wenn die Qualität nicht stimmte. Daher sind Iris-Maries Juwelen sehr beliebt – allerdings nicht bei jedem. Oftmals stößt die Hobby-Juwelierin auf Unverständnis für ihr Geschäft, auch im privaten Bereich.

Salzgitter: Großes Unverständnis für Muttermilch-Schmuck

„Es kommt nicht selten vor, dass ich nur von meinem Job als Fußpflegerin erzähle“, verrät sie gegenüber News38. „Wenn ich aber merke, dass die Leute offen sind, rede ich gerne darüber. Meistens aber nur mit Frauen. Männer denken sich oft: Wofür braucht man das? Selbst mein Ehemann war am Anfang skeptisch, das ist aber alles nur Gewöhnungssache.“ Es kann auch schonmal vorkommen, dass Iris-Marie E-Mails oder Nachrichten auf den sozialen Netzwerken mit Kritik für ihr Geschäft bekommt, davon lässt sich die ehrgeizige Geschäftsfrau aber nicht verunsichern.


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Da ihre Produkte alle reine Handarbeit sind, ist der Preis auch dementsprechend teuer. „Die klassischen Schmuckteile fangen bei gut 100 Euro an, je nach Aufwand und Material können sie bis zu mehreren hundert Euro kosten.“ Kunden können sich ihr Erinnerungsstück ganz individuell zusammenstellen und verschiedene Sachen, wie Teile der Nabelschnur oder Babyhaare, mit konservieren lassen. Auf der Website von „Mamis Juwelen“ gibt es für Interessierte genaue Informationen darüber, wie der DNA-Versand funktioniert. In der Regel ist das Schmuckstück je nach Aufwand nach vier bis zwölf Wochen fertig.

Frau sitzt mit Mundschutzmaske im Schmucklabor
Es sieht ein bisschen aus, wie bei „Breaking Bad“, wenn die Salzgitteranerin an ihrem Muttermilch-Schmuck arbeitet. Foto: Rudolf Karliczek

„Was viele vergessen: Es sind wirklich einmalige Juwelen aus der eigenen Muttermilch. Hierbei wird keine fremde verwendet“, stellt die Salzgitteranerin klar. „Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass Milchpulver konserviert wird.“ Iris-Marie ist es nämlich wichtig, dass alle Mütter – egal ob sie stillen oder die Flasche geben – einzigartige Erinnerungsstücke aus dieser besonderen Zeit mitnehmen können.