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Salzgitter: Wie im Horrorfilm! „Wir wissen immer, wo du bist“ – Frau will Freundin umbringen
Die Beziehung der beiden Frauen aus Salzgitter hielt nicht lang.
Nach einer angedrohten Trennung soll es zu schweren Misshandlungen und einem Tötungsversuch gekommen sein.
Jetzt läuft ein Strafprozess in Braunschweig.
Salzgitter/Braunschweig.
Es sind schwere Vorwürfe, die da ans Licht kamen: Wegen Verlustängsten soll eine Frau aus Salzgitter ihre frühere Freundin mehrmals schwer misshandelt haben.
Mehr noch: Die 28-Jährige aus Salzgitter soll versucht haben, ihre damalige Freundin mit einer Weinflasche zu erschlagen. Seit Donnerstag läuft der Prozess zu dem Fall in Braunschweig.
Horror pur in Salzgitter – das sind die Vorwürfe
Zum Auftakt deutete ihr Verteidiger am Donnerstag im Landgericht Braunschweig ein Geständnis an. In einem Rechtsgespräch hatten sich die Verfahrensbeteiligten zuvor auf eine Verurteilung zu etwa sechs Jahren Haft im Falle einer umfassenden und glaubwürdigen Aussage geeinigt. Eine Entscheidung fiel am ersten Verhandlungstag zwar noch nicht, der Verteidiger signalisierte aber eine Zustimmung im weiteren Prozessverlauf.
Zum Auftakt hatte die Staatsanwaltschaft in einer knapp einstündigen Anklage die schweren Vorwürfe vorgetragen. Sie klingen so, wie Szenen aus einem Horrorfilm. Der Frau werden insgesamt zwölf Straftaten vorgeworfen. Sie soll ihrem Opfer im Jahr 2021 unter anderem mit Rasierklingen Wörter wie „Unfall“ oder „Hure“ in die Haut geritzt haben.
Zusammen mit ihrem Vater soll sie die andere Frau auch sexuell missbraucht haben. Unter anderem wurde das Opfer bewusstlos geschlagen und an eine Heizung gekettet, und der Kopf der Frau soll in eine Toilette gedrückt worden sein, während die Spülung betätigt wurde.
Schnelles Liebes-Aus in Salzgitter
Laut Anklage hatten sich die beiden Frauen kurz vor den vorgeworfenen Taten in einer Psychiatrie im Landkreis Goslar kennengelernt, in der sie beide behandelt wurden. Sie gingen demnach eine Liebesbeziehung ein, in der es aber schnell zu Streitereien kam. Nach einer angedrohten Trennung entwickelte die Angeklagte laut Staatsanwaltschaft Verlustängste.
Es soll zu mehreren schweren Misshandlungen und Todesdrohungen gekommen sein. Im November 2021 soll die Angeklagte auch trotz Hausverbots die Frau in einer Klinik aufgesucht haben, um sie mit einer Weinflasche zu töten. Andere Patienten wurden aber auf den Angriff aufmerksam und verhinderten Schlimmeres.
Bei ihren Taten nutzte die Angeklagte der Staatsanwaltschaft zufolge ihr Wissen über eine Erkrankung des Opfers aus. Sie wusste demnach, dass die Geschädigte in bestimmten Fällen panisch reagierte und manipulierbar war. Teilweise soll die Angeklagte Tatpläne auch gemeinsam mit ihren Eltern umgesetzt haben. „Wir wissen immer, wo du bist“ und „Du wirst sterben“ soll sie ihrer Ex-Freundin geschrieben haben.
Nach ersten Zeugenaussagen am Donnerstag wird der Prozess am Freitag fortgesetzt. Für das Verfahren sind Termine bis Ende Juli geplant. (dpa/red)