Salzgitter.
Zu Fuß, mit Traktoren und dem Rad ab neun Uhr durch Salzgitter. Hintergrund ist eine Demonstration.
Getroffen wird sich in Salzgitter, dann geht es weiter, und zwar bis nach Hannover! Wofür? Weil Atommüll in Salzgitter untergebracht werden soll – das halten die Bewohner aber für keine gute Idee: Sie argumentieren, dass das ausgesucht Bergwerk, Schacht Konrad, alles andere als geeignet ist.
Salzgitter: Atommüll soll in Schacht Konrad untergebracht werden
„Atomkraft? Nein, danke“, seit den 70er Jahren gibt es die knallgelben Sticker mit roter Explosion in der Mitte. Die Anti-Atomkraft-Bewegung ist nun über 50 Jahre her und dennoch aktuell.
Wir konsumieren und machen uns erst Gedanken, wenn wir den Berg an Müll sehen und uns denken: Wohin damit? Umweltminister Olaf Lies hat darauf die Antwort: nach Salzgitter in den Schacht Konrad. Jedoch handelt es sich hierbei um Atommüll.
Von dieser mutmaßlichen Lösung sind die Bürger aber alles andere als begeistert und haben deswegen bereits im Mai angefangen, Unterschriften gegen diesen Plan zu sammeln. Deswegen geht es am Samstag ab nach Hannover.
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Das ist der Schacht Konrad:
- war zwischen 1965 und 1976 ein Bergwerk zur Gewinnung von Eisenerz
- 2002 wurde er nach Atomrecht als erstes Endlager Deutschlands genehmigt
- 2007 wurde der Beschluss durch ein Gericht bestätigt
- wird derzeit zum Endlager umgebaut
- zukünftig sollen dort bis zu 303.000 Kubikmeter radioaktiver Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung endgelagert werden
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Salzgitter: Unterschriften beinhalten zwei Forderungen
Bisher hat die AG Schacht Konrad 20.929 Unterschriften gesammelt. Nach der Demonstration will die AG die 21.000-Marke geknackt haben und diese dann Umweltminister Lies übergeben.
„Die Unterschriften stehen unter zwei Forderungen“, erklärt Silke Westphal, Vorstand der AG Schacht Konrad. „Die eine Forderung ist, dass Umweltminister Lies jetzt endlich die Genehmigung für Schacht Konrad zurücknehmen soll, weil wir jetzt schon seit 34 Jahren argumentieren, dass eben dieses Bergwerk nicht geeignet ist, Atommüll aufzunehmen“, so Westphal.
Die zweite Forderung sei, dass „man für schwach- bis mittelradioaktiven Müll genauso ein Suchverfahren mit zu vergleichenden Standorten durchführen muss, wie für den hochaktiven Müll.“
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Salzgitter: AG Schacht Konrad empört über geplante Atommüllentsorgung
Die AG kritisiert die Umsetzung der Atommüllentsorgung. „Das geht nicht, dass man einfach, weil man gerade günstiger Weise irgendwo ein Loch in der Erde hat, dort den ganzen Atommüll reinkippt“, zeigt sich Westphal empört.
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Ab 12 Uhr wollen die Demonstranten am Samstag am Bahnhof in Niedersachsen einkehren, wie „Land und Forst“ berichtet.
Die AG Schacht Konrad zeigt sich zuversichtlich bis dahin genug Unterschriften vorlegen zu können. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, so Westphal.
Um diese Aktion durchzusetzen, müssen Pendler an diesem Tag allerdings mit temporären Straßenblockaden rechnen. (ali)