Peine.
Bei Geschwindigkeitsmessungen im gesamten Landkreis Peine ist es in letzter Zeit erhöht zu teilweise extremen Überschreitungen gekommen – das teilt die Kreisverwaltung mit. Demnach kam es alleine am Dienstag, 6. Juni, bei einer dreistündigen Messung zu einer Übertretungsquote von 28 Prozent. Normalerweise liege diese bei zehn Prozent – 51 von 183 kontrollierten Autos fuhren zu schnell.
Die Deutlichkeit der Verstöße ist dabei auffällig: Überschreitungen von bis zu 50 bis 60 Kilometern pro Stunde über dem Tempolimit seien keine Seltenheit mehr: Einem Stederdorfer Einwohner wurde innerorts mit 97 km/h erwischt. Bei der gestrigen Kontrolle lag der unrühmliche „Rekord“ bei 131 km/h – bei erlaubten 70.
Es regnete Geldbußen, Fahrverbote und Punkte in Flensburg. Konsequenzen sind dann Unfälle, wie der jüngste Crash bei Rosenthal, bei dem zwei Frauen verletzt wurden – es handelt sich dort um eine 70er-Zone. Unabhängig vom Unfall wurde dort kurz zuvor ein Raser gemessen, der ganze 59 Kilometer pro Stunde über dem Tempolimit war – dadurch entstehe ein hohes Unfallrisiko.
„Es geht nicht ums Geldverdienen“
Die Kreisverwaltung distanziert sich aber deutlich von den Kontroversen um die Kontrollen. Es ginge nicht darum, Geld daran zu verdienen, sonder vielmehr darum, die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Verkehrsteilnehmer zu schützen. Es wird dabei auf eine Studie des Deutschen Verkehrssicherheitsrates verwiesen, laut der eine Abnahme der durchschnittlichen Geschwindigkeit von fünf Prozent eine Verringerung der Unfälle mit Verletzten um zehn Prozent verringere – bei Unfällen mit Getöteten sogar um 20 Prozent.