Neue Kreuzfahrt-Pläne sorgen für großes Entsetzen. Ruderer befürchten das Schlimmste.
In Trier an der Mosel ist das Entsetzen groß. Zwei neue Anlegestellen für Kreuzfahrt-Schiffe sind geplant, wie die „Tagesschau“ berichtet. Die Stadt hofft, so mehr Touristen anzulocken. Doch es hagelt heftig Kritik.
Kreuzfahrt-Pläne sorgen für Aufschrei
Hobby-Ruderer Uwe Thein liebt es, auf der Mosel unterwegs zu sein. Vorbei an Bäumen, Häusern und einer kleinen roten Felswand, ist der 58-Jährige seit vielen Jahren mit seinem Motorboot unterwegs. „Das ist für mich Entspannung pur“, schwärmt er. Doch mit dieser Harmonie könnte künftig Schluss sein. Die Stadt plant, noch in diesem Jahr zwei neue Anlegestellen für Fluss-Kreuzfahrtschiffe bauen zu lassen.
„Das wäre das Ende unseres Ruderreviers“, klagt Thein, der Pressewart der Rudergesellschaft Trier 1883 e.V.. Die Wassersportler müssten zusammen mit den großen Kreuzfahrt-Schiffen einen Flussabschnitt nutzen. Die Schiffe sind bis zu 135 Meter lang und ca. zwölf Meter breit – „eine stählerne Wand“ für Ruderer, die das Wasser noch mehr aufschaukeln würde.
Thein erklärt, dass es an der Flussstelle nicht genug Platz gibt, um den riesigen Kreuzfahrt-Schiffen auszuweichen. „Unsere Boote werden kentern. Es wird vermutlich Verletzte geben“, klagt er. Thein und seine Vereinskollegen wollen, dass das Projekt stoppt.
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Anleger sollen Touristen anziehen
Yannick Jaeckert, Tourismus-Chef der Stadt, ist anderer Meinung. Das Projekt sei eine gute Chance, um noch mehr Menschen nach Trier zu locken. Die Fluss-Kreuzfahrten hätten in den letzten Jahren eine sehr positive Entwicklung erfahren und seien für den Tourismus von großer Bedeutung.
„Wir haben die Rückmeldung, dass der Hafen für Touristen und Reedereien nicht mehr ausreicht“, erklärt Jeackert. Die zwei neuen Anlegestellen sollen dieses Problem lösen. Die Stadtwerke Trier, die gemeinsam mit dem Schifffahrtsunternehmen Viking Technical an dem Projekt arbeiten, rechnen mit fast 40.000 zusätzlichen Touristen durch die Anleger.
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Ob die Pläne wirklich in die Tat umgesetzt werden, ist noch nicht klar. Erst in den kommenden Monaten soll entschieden werden, ob die Anlegestellen mit dem Naturschutz vereinbar sind und ob die Wassersportler durch die Kreuzfahrt-Schiffe gefährdet werden würden. Im Sommer sollen erste Ergebnisse dazu vorliegen.