Schwere Zeiten für die Mercedes-Mitarbeiter – und das deutschlandweit. Denn die Stuttgarter haben keine leeren Versprechungen gemacht.
Mercedes macht ernst und will alle deutschen Auto-Häuser verkaufen. Betriebsrat und Mitarbeiter wollen das aber nicht einfach so hinnehmen.
Mercedes: „Krasse Fehleintscheidung“
Es wurde gemunkelt, bevor es offiziell war. Mercedes will 800 Millionen Euro sparen und deshalb die hauseigenen Niederlassungen verkaufen (wir berichteten). Mittlerweile hat der Autobauer seine Mitarbeiter über die Entscheidung informiert. Die Pläne stoßen nicht überraschend auf wenig Gegenliebe.
Betriebsrats-Chef Ergun Lümali hat am Donnerstag (14. März) nach der verkündeten Hiobsbotschaft deutliche Worte gefunden. „Heute war ein rabenschwarzer Tag für unsere Kolleginnen und Kollegen im deutschen Own Retail“, schreibt er auf LinkedIn. Die Enttäuschung ist bei Mitarbeitern und Betriebsrat groß.
Die Entscheidung sei „einseitig“ und außerdem „eine krasse Fehlentscheidung“. „Die Pläne lehnen wir im Grundsatz ab, sie gehen einzig und allein auf das Konto des Unternehmens“, heißt es weiter.
„Wir lassen niemanden im Regen stehen“
Der Betriebsrat hatte wohl im Vorhinein lange dafür gekämpft, die Verkaufs-Pläne abzuwenden. Erfolglos. Alternativ-Vorschläge hätten Mercedes nicht umstimmen können. Einen kleinen Erfolg soll es aber trotzdem geben: „In den Gesprächen haben wir allerdings erreicht, dass das Unternehmen bereit ist, über die Absicherung der Arbeitsbedingungen zu verhandeln“, verkündet Lümali weiter. In den anstehenden Verhandlungen wolle der Betriebsrat für die Mitarbeiter-Rechte kämpfen.
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Mitarbeiter protestierten nach der Verkündung. „Sie spannten ihre Schirme auf, die symbolisch Schutzschirme bildeten für unsere Forderung nach Absicherung der Arbeitsbedingungen.“ Lümali macht deutlich: „Wir lassen niemanden im Regen stehen, sondern stehen in diesen harten Zeiten zusammen.“
Die Käufer der Auto-Häuser wolle man außerdem „genau unter die Lupe“ nehmen. Es komme auf genügend Expertise an. Tarif-Bindung, Altersvorsorge und Gesamtbetriebsvereinbarungen seien Grundvoraussetzungen.