Früher war eben doch nicht alles besser. Zumindest in puncto Sicherheit im Auto. An Innovationen hat es in den letzten Jahrzehnten wenig gefehlt. Vom Sicherheitsgurt über Airbags bis hin zu hochmodernen Brems-Assistenten – in modernen Autos verstecken sich heutzutage etliche Features, die im Auto für Sicherheit sorgen. Auch bei Mercedes.
Ohne eine Sache wären alle diese Systeme allerdings kaum denkbar. Crash-Tests. Denn bevor absolut irgendetwas in Serie geht, muss es natürlich auf Herz und Nieren geprüft werden. Genau hier gab es bei Mercedes jetzt eine besondere Premiere – und die Stuttgarter feiern sie sofort als „technische Sensation“.
Mercedes feiert besondere Premiere
Spektakulär ist so ein Crash-Test allemal – auch für Laien. Was aber genau an diesem speziellen Test von Mercedes so besonders sein soll, wird uns Otto-Normal-Verbrauchern wohl erst auf den zweiten Blick klar.
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Zunächst sieht nämlich alles nach einem „normalen“ Crash-Test aus. So normal, wie so einer eben sein kann. Eine orangenfarbene C-Klasse wird mit 60 km/h von der Seite von einer speziellen Vorrichtung getroffen. Nach einem lauten Knall ist auch schon alles vorbei. Die Innovation befindet sich dabei weder im Auto noch im Versuchs-Aufbau – sondern darüber. In der Hallendecke hatten die Tester nämlich eine spezielle Kamera installiert. Ein so genannter Linear-Beschleuniger, der im Prinzip nichts anderes ist, als ein superschnelles Röntgen-Gerät. Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Kurzzeit-Dynamik feiert Mercedes den allerersten „Röntgencrash“ weltweit.
Mercedes: Crash-Test geht „unter die Haut“
Damit können die Crash-Experten dem Auto im wahrsten Sinne des Wortes „unter die Haut“ gehen. „Bisher unsichtbare Verformungen und ihre exakten Abläufe werden so transparent“, so Mercedes. „Die zahlreichen, hochauflösenden Bilder erlauben eine genaue Analyse.“ Wie genau? Das System kann innerhalb von nur einer Sekunde ganze 1.000 Röntgen-Bilder erstellen. Das heißt im eigentlichen Crash-Zeitraum von etwa einer Zehntelsekunde entstehen um die 100 Bilder, die dann zu einem Video zusammengefügt werden. Dort können die Crash-Experten dann genau nachverfolgen, was sie wo und wie verformt. Und das sowohl im Auto als auch in den Körpern der Crash-Dummies.
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In Serie gehen kann die Technologie dabei noch nicht. Bei dem Versuch handelt es sich um eine erste Demonstration der Technik – ein so genanntes „Proof of Concept“. Die Verantwortlichen zeigen sich mit den Ergebnissen aber zufrieden: „Durch den erfolgreichen Röntgen-Crash gewinnen wir wertvolle Erkenntnisse, um unsere Technologie zur Erfassung bisher zugänglicher Informationen weiter zu optimieren“, erklärte Malte Kurfiß vom Fraunhofer Institut.