Die meisten Menschen setzen sich gemütlich mit ihrer Familie zusammen und genießen die Weihnachtstage. Währenddessen bereiten sich die Kliniken schon auf Silvester in Niedersachsen vor.
Das ist auch wichtig, denn in den Silvesternächten in Niedersachsen wiederholen sich jedes Jahr aufs neue dieselben Verletzungen.
Silvester in Niedersachsen: Nacht endet für viele in der Notaufnahme
In vielen Familien ist es schon fast eine Art Tradition geworden. Die günstigen Böller vom Supermarkt nebenan werden gezündet, Knallerbsen geworfen und auch Wunderkerzen brennen ab. Die Silvesternacht ist für viele Familien und auch Freundesgruppen ein knalliges, farbenfrohes Event.
Womit aber die wenigsten rechnen ist, dass diese Nacht im Krankenhaus endet. Besonders schnell kommt es in der Silvesternacht zu Verletzungen, wegen unsachgemäßem Umgang mit Feuerwerkskörpern. Vor allem der jugendliche Leichtsinn scheint dabei eine Rolle zu spielen, denn das Helios Klinikum Salzgitter schreibt: „Bei Jugendlichen kommt es leider immer wieder zu Unfällen, insbesondere zu Handverletzungen.“
Chefarzt Thomas Gösling aus dem Klinikum Braunschweig stimmt dem zu und sagt: „Schwere Handverletzungen mit dem Verlust von Fingern zählen sicherlich zu den schwersten Silvester-spezifischen Verletzungen“.
Silvester in Niedersachsen: Schnittverletzungen und Alkoholvergiftungen am häufigsten
Auch „Schnittverletzungen, Verbrennungen oder Verletzungen, die chirurgisch behandelt werden müssen“ sind keine Seltenheit, schreibt das Klinikum Peine und ergänzt, dass viele Patienten erst im Laufe des Neujahrstages in die Notaufnahme kommen, um sich behandeln zu lassen.
Wie eine Sprecherin der Helios Kliniken berichtet, kommt es am Silvestermorgen und Neujahrstag auch häufig zu einem Anstieg von Patienten in der Notaufnahme – vor allem aufgrund von Alkoholintoxikationen und Kater-Symptomen. Besonders seien davon jüngere Patienten betroffen, welche an Übelkeit und Kreislaufproblemen leiden. Auch die Helios Klinik in Wittingen rechnet an jedem Feiertag mit Alkoholvergiftungen in der Notaufnahme.
Kliniken fühlen sich gut vorbereitet
Um Überforderung in dieser Zeit zu vermeiden, bereiten sich die Kliniken schon im Voraus auf die Nacht vor. Das Team des Klinikum Salzgitter trifft „im Vorfeld spezielle organisatorische Maßnahmen, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen“ und ist so gut auf die Silvesternacht vorbereitet. Auch die Kliniken in Peine, Wolfsburg und Gifhorn fühlen sich der Situation mit einer guten personellen Aufstellung gewappnet.
Generell erwarten die Kliniken gar nicht so ein großer Ansturm, wie gedacht. So schreibt das Helios Klinikum Gifhorn: „In den vergangenen Jahren entsprach das Patientenaufkommen in der Notaufnahme in der Silvesternacht etwas mehr als dem täglichen Durchschnitt“.
Auch das Klinikum Salzgitter weiß aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre, „dass es in der Regel keinen großen Ansturm von Notfällen gibt“. Zu kleineren Verletzungen kommt es gelegentlich, aber besonders „größere Verletzungen, die zu kritisch kranken Patienten führen, sind nach wie vor anhaltend selten“, schreibt auch das Städtische Klinikum Braunschweig.
Silvester in Niedersachsen: Appell an die Bevölkerung
Trotzdem sollen die Menschen nicht leichtsinnig agieren und vorsichtig mit den Feuerwerkskörpern umgehen. Um die Silvesternacht so verletzungsarm wie möglich zu gestalten, appelliert das Helios Klinikum Salzgitter: „Feuerwerkskörper sollten niemals in der Hand gezündet werden, um schwere Verletzungen zu vermeiden“.
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Auch wichtig zu wissen, ist, dass die Notaufnahme nur bei akuten Beschwerden oder Unfällen aufgesucht werden sollte. Die Rufnummer 112 sollte nur in dringenden Notfällen gerufen werden. Alternativ steht der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVN) unter der Rufnummer 116117 zur Verfügung.