Des einen Freud ist des anderen Leid: Während Niedersachsen wettertechnisch und kalendarisch in den Frühling startet und sich die meisten Menschen auf die kommenden Monate freuen, sehen andere das Ganze eher gar nicht so gern.
Denn mit dem Frühling kommt auch immer eine „unsichtbare Gefahr“ zu uns, über die auch das NDR-Magazin „Hallo Niedersachsen“ berichtete.
„Hallo Niedersachsen“: Pollen fliegen wieder
Die Rede ist von Heuschnupfen. Von der Pollenallergie. Von der allergischen Rhinitis. Rund zwölf Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter – also knapp jeder Siebte. Tendenz steigend. Auch im höheren Alter kannst du auf einmal betroffen sein. Urplötzlich siehst du herumfliegende Blütenpollen in einem anderen Licht.
Im Januar und Februar startete die Pollen-Saison so langsam (Hasel und Erle). Und zieht sich dann bis zum Herbst durch. Zum Leidwesen der Betroffenen, von denen sich auch zwei ans NDR-Mikro getraut haben: „Erst fängt die Nase an zu jucken. Irgendwann auch die Augen. Und dann wird es wieder ganz unschön. Eine Pollen-Allergie ist einfach extrem nervig“, sagt ein Mann. „Man sieht so aus, als ob man ständig durchgefeiert hätte“, sagt eine Frau zu „Hallo Niedersachsen“.
„Hallo Niedersachsen“: Das kannst du tun
Aber was ist, wenn deine Nase auf einmal läuft und läuft? Oder deine Augen jucken? Oder du ständig niesen musst? Dann solltest du die Symptome zunächst genau beobachten, rät Allergie-Expertin Christiane Lex von der Uni-Medizin Göttingen. So könne man herausfinden, ob die Symptome zur Pollen-Saison passen. Danach seien Antihistaminika eine gute Wahl, sagt die Expertin. Also zum Beispiel Nasenspray, aber auch Tabletten oder Tropfen. Wenn du dann aber nachts kaum noch schlafen oder tagsüber nur schlecht arbeiten kannst, solltest du zu Kortison-Spray greifen. Auf die leicht Schulter darfst du Heuschnupfen keinesfalls, schlimmstenfalls führt er zu chronischem Asthma.
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Besonders betroffene Allergiker hätten so gut wie gar keine Winterpause, sagt die Expertin. Die sei immer kleiner geworden und inzwischen auf nur noch zwei Wochen geschrumpft. Erste Heuschnupfen-Geplagte seien schon im Dezember ins Allergie-Zentrum gekommen. Mehr noch: Die Patienten hätten nicht nur deutlich länger Beschwerden, sondern auch deutlich schlimmere.
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Aber es gibt auch teils sehr wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Blüten-Plage: Im Alltag seien Wetter- beziehungsweise Pollen-Apps sehr sinnvoll, sagt Lex: „Die können die Pollen, auf die der Patient allergisch reagiert, genau für den Wohn- oder Urlaubsort berechnen. So kann der Allergiker dann seinen Tag mit allen Außen-Aktivitäten genau planen.“ Sie empfiehlt allen, die unter einer heftigeren Pollen-Allergie leiden, sich hyposensibilisieren zu lassen. „Die Patienten haben dann zu 90 Prozent einen Beschwerde-Rückgang in den folgenden Jahren“, sagte die Expertin bei „Hallo Niedersachsen“. Entweder man lässt sich vom Arzt eine Spritze geben oder aber man nimmt zu Hause entsprechende Tabletten und Tropfen.