Wenn man sich die letzten Wetter-Lagen in Niedersachsen anschaut, ist eines schnell zu erkennen: Das Wetter spielte zuletzt oft verrückt. Etwas mehr Klarheit schaffen da zumeist Prognosen von Experten. Ein bekannter Biologe prophezeit jetzt allerdings einen Sommer mit extremer Hitze. Aber, wie viel ist dran an seiner Einschätzung?
Wenn man seinen Worten glaubt, sorgt der Klimawandel in diesem Sommer für drastische Temperaturen! Wird das Wetter in Niedersachsen wirklich so dramatisch?
Wetter in Niedersachsen: Wie heiß wird’s im Sommer?
Einen „Höllen-Sommer des Jahrhunderts und Jahrtausends“ prognostizierte der bekannte Biologe Mark Benecke während eines Vortrags in Bonn. Der werde „mit fast völliger Sicherheit“ auf uns zukommen, sagte er. Das sind ziemlich klare Worte. Seine Einschätzung ist aber nicht ganz aus der Luft gegriffen. Immer wieder warnen Experten davor, dass es schon jetzt zu warm ist. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtet, dass sich die „Heißen Tage“, also Tage, an denen es über 30 Grad warm ist, seit 1950 verdreifacht haben.
Mit einem „Höllen-Sommer“ trifft Benecke natürlich eine drastische Aussage. Wetter-Experte Johannes Graf nimmt dem Ganzen ein wenig Wind aus den Segeln. „Als Meteorologe muss ich betonen, dass die Vorhersage solch extremer Wetter-Ereignisse mit erheblicher Unsicherheit verbunden ist“, sagte er auf News38-Nachfrage.
Diplom-Meteorologe Dominik Jung geht sogar noch weiter. „Das grenzt fast schon an Panikmache“, schreibt er zu Ausdrücken wie „Höllen-Sommer“. Wie intensiv diese extremen Wetter-Lagen wirklich würden, hänge von vielen Faktoren ab – zum Beispiel „vom globalen Klimamuster, lokalen Wetter-Bedingungen und anthropogenen Einflüssen“. Jetzt schon eine genaue Prognose für den kommenden Sommer abzugeben, sei deshalb sehr schwierig. Eine erste Einschätzung sei aber durchaus möglich.
Wetter in Niedersachsen: Nichts ist sicher
„Es gibt Langzeitprognosen von den Amerikanern (NOAA) sowie den Europäern (ECMWF), die Monatstrends abgeben. Diese sehen beide zusammen bei uns in Deutschland eine leicht positive Abweichung der Temperaturen“, sagte Meteorologe Johannes Graf. Allerdings „nur“ von ein bis zwei Grad. „Würde das eintreten, dann wäre ein weiterer Mildsommer zu verzeichnen, jedoch kein ‚Höllensommer‘.“ Diese Einschätzung hört sich schon um einiges weniger dramatisch an als die von Mark Benecke. Das heißt aber noch lange nicht, dass er mit seinen Aussagen ganz falsch liegt.
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Auch wenn kein „Höllen-Sommer“ auf uns zukommt, sprechen die Zahlen schon seit Jahren dafür, dass der Klimawandel immer dramatischer wird. Die Folgen bekommen wir jetzt schon an vielen Stellen zu spüren. In einigen Jahren könnten sich die Befürchtungen des Biologen also doch noch bewahrheiten. Wettertechnisch ist in den kommenden Monaten außerdem alles drin. Das weiß auch Meteorologe Johannes Graf sehr genau: „Trotzdem spielt das Wetter verrückt, die Atmosphäre ist ein chaotisches System, so dass am Ende des Tages nichts ausgeschlossen ist.“