Die Derby-Krawalle zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 haben eine Debatte über die Stadion-Sicherheit auch in Niedersachsen losgetreten.
Der Niedersachsen-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) hat jetzt deutliche Worte gefunden. Für ihn steht fest: Die Vereine müssen handeln – auch wenn es Geld kostet.
Niedersachsen-Derby: „Bleibt mir ein Rätsel!“
Polizist Patrick Seegers hat jetzt deutliche Worte nach dem Sicherheitsgipfel in Hannover gefunden. Innen- und Sportministerin Daniela Behrens (SPD) hatte sich am Mittwoch (6. Dezember) mit Eintracht Braunschweig, Hannover 96 und der Polizei getroffen.
Offenbar platzte dem niedersächsischen DPolG-Chef Patrick Seegers danach allerdings gewaltig der Kragen. In einer Mitteilung findet er nach dem Treffen deutliche Worte: „Mit welcher Selbstgefälligkeit wird den Krawallos hier eigentlich ein Mitspracherecht eingeräumt? Ich bin selbst Fußballer und Fan und freue mich über gute Stimmung. Weshalb man das aber nur kann, indem man Straftaten begeht, sich nicht an die Regeln hält und zuletzt andere für die Probleme verantwortlich macht, die man selbst kreiert, bleibt mir ein Rätsel!“
Für den Polizisten besonders unverständlich: Die Gewalteskalation nehme immer weiter zu – deutschlandweit immer die gleichen Szenerien. „Und schuld daran soll die Polizei sein?“ Staat und Straftäter würden sich hierbei gegenüberstehen. Freundschaftliche Diskussionen können da nicht erwartet werden, findet Seegers.
„Vereine müssen jemanden bezahlen“
Auch zu den Vereinen hat Patrick Seegers eine klare Meinung: „Wenn die Vereine selbst keine Sicherheit in den Stadien garantieren können, müssen sie jemanden bezahlen, der das kann.“ Er ergänzt: „Die Eintrittskontrollen sind eine Farce und ihres Namens nicht wert. Leidtragende und zugleich Buhmann sind die Kolleginnen und Kollegen! So geht es nicht weiter!“
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Die Lösung des Problems könnten laut Seegers personalisierte Tickets und Drehkreuz-Zugang mit Ticketkontrolle in den Blöcken. So könnten die Randalierenden namentlich festgestellt werden. Das Recht auf ein Fußballspiel, sollte jedem ermöglicht werden.
Doch für Seegers steht fest: Man müsse die Spreu vom Weizen trennen, um Spiele zukünftig gewaltfrei erleben zu können. „Die flächendeckende Ächtung derjenigen, die in den Stadien meinen, sie müssen dort ihren ausufernden masochistischen Narzissmus ausleben, muss sowohl in der Politik, in den Vorständen der Vereine, der Medienlandschaft und den Stadien selbst endlich ankommen, damit alle wieder entspannt dem sportlichen Wettkampf auf dem Platz folgen können – denn darum geht’s ja eigentlich.“