Apotheken in Niedersachsen zeichnen ein düsteres Bild. Zu wenig Geld, fehlende Medikamente, explodierende Betriebskosten.
Das könnte in Zukunft bittere Folgen für Kunden auch in Niedersachsen haben. Die Apotheker gehen jetzt deshalb auf die Straße. Die Politik müsse dringend handeln.
Niedersachsen: Apotheker gehen auf die Straße
Verbraucher müssen sich in Niedersachsen am Mittwoch (8. November) auf viele geschlossene Apotheken einstellen. Der Apothekerverband hat alle Apotheken zur ganztägigen Schließung und Teilnahme am norddeutschen Protesttag aufgerufen – mit Ausnahme der Notdienst-Apotheken.
Der Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. (LAV) ruft zu einer zentralen Kundgebung um 12 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz in Hannover auf. Als Redner habe Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) zugesagt.
Der Protest richtet sich nach Verbandsangaben gegen anhaltende Missstände in der Arzneimittelversorgung und die Unterfinanzierung der öffentlichen Apotheken. Der Verband verwies auf einen starken Anstieg der Betriebskosten.
„Finanzielle Stärkung und weniger Bürokratie!“
Protestiert werde für die Stabilisierung der Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort, sagte LAV-Vorstandsvorsitzender Berend Groeneveld. Kritisiert werden auch die Einsparungen der Bundesregierung zu Lasten der Apotheken sowie das seit zehn Jahren stagnierende Honorar bei stark gestiegenen Kosten. Zudem seien die Apotheken bundesweit mit Lieferengpässen und einem hohen bürokratischen Aufwand konfrontiert.
Mehr News:
„Was wir Apotheken erreichen wollen ist: Finanzielle Stärkung und auch weniger Bürokratie! Wenn die Politik jetzt nicht tätig wird, wird der Rückgang der Apotheken sich weiter beschleunigen“, sagte Groeneveld. Das bedeute für die Patientinnen und Patienten noch längere Wartezeiten, verkürzte Öffnungszeiten und weitere Wege, um versorgt zu werden. Dem Verband sind nach eigenen Angaben rund 1.700 niedersächsische Apotheken angeschlossen. (jko mit dpa)