Hannover ist um einen „Zoo“ ärmer. Es war kein Zoo der normalen Art, was er auch gar nicht sein sollte.
Jetzt sollen die „Betreiber“ sogar zahlen. Das aber wollen sie nicht auf sich sitzen lassen.
Hannover: Nutria World ist Geschichte
Vier Künstler hatten einen Satire-Zoo ins Leben gerufen: Die „Nutria World“ in Hannover. Was hat es damit auf sich? Der Künstler Daniel Pflieger, auch als „Daniel Drünter“ bekannt, hatte die Idee eines Nutria-Zoos, wie er „t-online“ erzählt. Am Bahndamm habe er Fußgänger dabei beobachtet, wie sie sich die Tiere angeschaut haben. „Ich wohne dort in der Ecke und es war einfach alles vorhanden, was ein Zoo so braucht: Tiere und Zäune.“
Das Kollektiv „Drünter & Dünkelhaft“ setzte die ungewöhnliche Idee in die Tat um. Die Künstler stellten Schilder auf, erstellten sogar eine eigene Webseite, einen Onlineshop mit Merchandise und einen eigenen Audioguide. „Wir haben uns auch eine Evolutionsgeschichte der Nutrias ausgedacht und sie als blutdürstige Kampftiere dargestellt“, hieß es von einem der Künstler. Jetzt aber hat die Stadt Hannover das Projekt verboten und abbauen lassen.
Hannover: Ärger für Satire-Zoo
Mehr noch: Die angemeldete „Projekt „Nutria World“ könnte sogar kostspielige Folgen für die Künstler haben, wie die „Hannoversche Allgemeine“ berichtete. Das Problem: Die Gruppe baute ihren Zoo – illegal – auf dem Gelände der Stadtentwässerung Hannover. Als das Kollektiv den Kontakt suchte, sich dafür entschuldigte, die Aktion nicht abgesprochen zu haben und anbot, den Zoo wieder abzubauen, gab es keine Antwort. Lediglich eine Rechnung kam: 770 Euro verlangt die Stadtentwässerung für die Entfernung der Zoo-Utensilien.
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Die Initiatoren wollen aber nicht zahlen und haben ihrerseits eine wiederum ironische Rechnung an die Stadtentwässerung Hannover geschickt – und eine Petition für den Wiederaufbau der „Nutria World“ gestartet.