Schockierende Zahlen für den Flughafen Hannover! Der Airport musste sich im letzten Jahr mit einer wahren Flut von Fluggast-Klagen herumschlagen. Die Situation ist mittlerweile so schlimm, dass sogar die Gerichte an ihre Grenzen kommen.
Warum immer mehr Urlauber gegen den Flughafen Hannover klagen – und wo vielleicht bald alles stillstehen könnte, erfährst du hier.
Flughafen Hannover: Immer mehr Urlauber klagen
Die Zahlen sind bitter: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Klagen gegen den Flughafen Hannover im Jahr 2022 um mehr als 84 Prozent in die Höhe geschnellt. Insgesamt gingen am Amtsgericht Hannover, das für den Airport zuständig ist, 3.098 Fälle ein. Das teilte der Deutsche Richterbund am Sonntag mit.
Ähnlich dramatisch sieht es auch an anderen Flughäfen in Deutschland aus. An größeren Drehkreuzen ist die Klageflut auch entsprechend höher. Mit seinen gut 3.000 Fluggast-Klagen landet das Amtsgericht Hannover „nur“ auf Platz 7.
Hier die Top-10:
- Köln: Knapp 18.000 Fälle
- Frankfurt/Main: Mehr als 11.300 Fälle
- Düsseldorf: Knapp 9.000 Fälle
- Königs Wusterhausen (zuständig für Berlin Brandenburg): Mehr als 7.000 Verfahren
- Hamburg: Rund 5.000 Fälle
- Erding (für Airport München zuständig): Etwa 5.000 Fälle
- Hannover: 3.098 Fälle
- Dortmund: 1.915 Fälle
- Stuttgart: 1.798 Fälle
- Nürnberg: 1.507 Fälle
Flughafen Hannover: Hier kommt es zu Stillstand
Die Richter befürchten, dass sich der Aufwärtstrend in diesem Jahr fortsetzen könnte. „Viele Zivilgerichte werden durch Massenverfahren etwa anlässlich des Dieselskandals oder durch eine Flut gleichförmiger Verbraucherklagen teilweise blockiert“, sagte der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes, Sven Rebehn.
Aus der Sicht der Gerichte liegt die Klageflut hauptsächlich an einschlägigen Online-Portalen, mit denen sich Ansprüche von Urlaubern schnell und einfach durchsetzen lassen. Sie machen es Fluggästen einfacher, ihr Recht einzufordern, sorgen aber auch dafür, dass die Zivilgerichte teilweise blockiert werden, hieß es.
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Die Klagen, die schließlich bei den Gerichten einfalttern, klingen alle irgendwie ähnlich. Dadurch werden die behördlichen Prozesse aber nicht verkürzt. Genau aus diesem Grund fordert der Richterbund jetzt von der Regierung flexiblere Vorschriften für die „Fließbandklagen“. (bp, dpa)